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Donnerstag, 22. November 2018

[Social] Andere Perspektiven

Ich hatte heute mal wieder einen etwas seltsamen Nachmittag. Erst bin ich zu "meiner" Bank, um etwas Geld zu holen, dann zu "meinem" Arzt um ein Rezept zu holen. Bis dahin war alles in einem normalen Bereich. Der anschließende Bedarfseinkauf, war auch noch in Ordnung. Dann wieder zu "meiner" Bank, da ich etwas vergessen hatte. Dann sah ich in das Geschäft gegenüber. In meinen "Mund" schrieb ich schon einmal eine Frage vor. Diese Frage erwies sich als notwendig. Die Frau um die es mir ging, stand zwar hinter der Kasse und hatte ihr Geschäft auf, doch der Schein trog. Sie war heute eigentlich nicht in der Lage -- aus emotionaler Sicht -- heute in ihrem Geschäft hinter der Kasse zu stehen. Ich blieb und hörte zu. Hörte mir ihre Sorgen an. Bis sie sich entschloß, den Laden zu schließen, was ich auch vorschlagen wollte. Aus meiner Sicht war sie heute so gar nicht arbeitsfähig. Da sie die Chefin ist, kann sie auch entscheiden, ob und wie lange es auf ist.
Dann bin ich zurück Tabak holen, an einem jungen Mann vorbei gehumpelt, der sein ganzes Hab und Gut in 3 großen Taschen hatte und in einer Decke eingemummelt vor einem Geschäft auf dem kalten Boden aus Steinplatten saß. Da bin ich ein wenig Kleingeld los geworden. Nummer 2. Als ich den jungen Mann genau prüfte, dachte ich -- wie schon so oft -- daß das auch ich hätte sein können, wenn ich nicht einen entsprechenden Rückhalt haben würde. Neben ihm stand ein Kaffe to Go Becher. Meine Wahl war richtig. Weiter zu "meinem" Kiosk. So weit alles in Ordnung, bis es dann von "meiner" Apo rüber in die City Arkaden gehen sollte. Da stand eine junge Frau mit einem ... ... ... Ah ja: Rollator!, vor dem Eingangsbereich und schien verzweifelt und den Tränen nah zu sein. Ich dachte nicht weiter nach, als sie mich um 50 Cent bat und hörte nur halb hin, während ich die Münzen in meiner Hand überprüfte, ob die gewünschten Cent dabei waren. Nein. Du das Doppelt/dreifache. Für Milch und etwas zu Essen reichte es noch dicke. Ich hörte nicht weiter zu gab ihr einen Euro und sie ging. Das war Nummer 3.
Ich weiß, wie es ist, wenn da eine Art Notfall hat und einem niemand hilft. Ja, meine erste Bekanntschaft damit war zu Beginn, als ich in diese vermaledeite Stadt gezogen bin. Selbst eine Nonne weigerte sich damals, mir zu helfen. Und so humpelte ich mit Schmerzen bis nach Barmen zu dem Einwohnermeldeamt. Jiei! Das war ... einfach Klasse! Nur zu empfehlen. Wirklich! --
Ja, so ergeht es denen, die wirklich Hilfe brauchen und einem nicht nur eine Story auftischen, oder so tun als ob. Ich war damals in derselben bescheidenen Situation wie Nummer 3. Ich weiß, wie es ist, wenn einem nicht geholfen wird. Deswegen lernt man dann, anderen nicht mehr zu vertrauen bzw. sie um Hilfe zu bitten und macht sein Ding dann eben alleine. Es hilft einem ja doch keiner, wozu also um Hilfe bitten? Was dann -- in meinem Fall -- mit einer Not-OP endete. Ich mußte auf ... schmerzhafte Weise lernen, andere um Hilfe zu bitten, was heute immer noch ein wenig an mir nagt, denn ich versuche -- soweit als möglich -- das selber zu machen, was mir möglich ist.
Auf dem Rückweg half mir dann jemand und nahm mich in seinem Auto mit zurück. --
Nr. 3 wolle mir das Geld irgendwann zurückgeben, wenn sie mich denn mal wieder sieht. Ich habe sie schon oft gesehen, doch da hatte sie noch keinen Rollator. Es scheint, als hätte sich ihre Krankheit verschlimmert.
Mir ist das Geld egal, solange es ihr wirklich geholfen hat. Ja, und deswegen, will und bin ich anders! Ich will zeigen, wie man es besser macht! Doch, ich sehe auch genau hin!

Letzte Woche gab ich mein gesamtes restliche Kleingeld einer Dame die für ein Kinderhospiz in dem unterem Bereich der Arkaden sammelte. Mir war es egal, wie viel das war. In mir war eine so starke Ablehnung gegenüber diesem Zeugs, daß ich es einfach nur los werden wollte. Irgendwie, auf irgendeine Weise hat mich das Geld einfach nur angewidert, sodass ich erleichtert war, als alles unter die Leute gebracht worden war, nicht mehr davon in meinen Taschen zu haben.

Manchmal sollte man einfach mal die Scheuklappen der Ignoranz ablegen und da drüber nachdenken, was man für sich selber wünschen würde, wenn man an der Stelle dieser Person wäre. Doch diese Frage und Vorstellung stellt und macht sich anscheinend kaum einer. Auch nicht, das dahinter eine oft tragische Geschichte steht, oder die ARGE mal wieder soweit sanktioniert hat, daß man "seine" Wohnung zwangsweise verlieren mußte, weil die es nicht für nötig erachtete haben, die Miete weiter zu zahlen. Viele sind in den letzten Jahren durch Verschulden der ARGE auf der Straße gelandet, aber das ist ja egal. Wer macht sich schon den Aufwand, mal anders zu denken, solange es einen nicht selbst betrifft!? Doch dann, ist es oftmals zu spät und "die hätte ich doch ..." Worte nichts als ein Hauch dessen, was mal war. Worte die nichts mehr an dem ändern, was jetzt ist.
Es liegt an jedem selber, es zu ändern.

Es heißt doch angeblich: Sozial Staat. Davon sehe ich, wenn ich mich um und genau hinsehe, rein gar nichts. Sozial sieht anders aus und verhält sich anders, jedoch nicht so!

Samstag, 3. November 2018

[Privat] Das Rad dreht sich neu

Samhain ist vorbei. Das Jahresrad hat sein Ende, als auch seinen Anfang erreicht. Das Rad beginnt, sich von neuem zu drehen.

Das Samhain Mahl war -- trotz einigen Ärgers -- ein Erfolg.

Mein Körper mußte sich erst einmal von der doch erheblichen Anstrengung für 6 Personen zu kochen - erholen und der PC gestern aus seiner Endlosschleife von chkdsk geholt werden, dennoch: es war ein Erfolg (Beides).
Eine Herausforderung, die Körper und ich geschafft haben. Meine Gäste waren von dem Gekräuterten Schenkel eines Gegackers (geKRÄutert, nicht geuchert ) begeistert. Die Vorspeise bestand aus einer Teigtasche mit einer (leicht) scharfen Thunfisch-Shrimps-Füllung. Nur etwas dunkler als von mir beabsichtigt, deswegen hielt ich sie für nicht gelungen.
Bei den Teigtaschen ging einiges schief: die Füllung für die Vorspeise hatte sich halbiert, weil der Behälter mit der Füllung meinte umfallen und die Hälfte auf dem Boden verteilen zu wollen und und etliches mehr. Eigentlich reihte sich eine Katastrophe an die andere. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, alles hinzuwerfen, verbot es mir und machte einfach weiter. So bald die Taschen fertig und im Ofen waren, hörte auch das aneinanderreihen von "Unfällen" auf.
Auch, wenn es das erste Samhain gewesen, wo es mal nicht so glatt gelaufen ist.
Die Vorspeise wurde dann eben weniger, was auch in Ordnung war. Bei mehr, wäre es keine Vorspeise mehr gewesen :P.

Die einzige, die wirklich etwas davon hatte, war meine kleine Schwester ¬_¬. Sie erhielt Shrimps, Thuna und etwas von dem Fleisch des Schenkels, OHNE sich groß dafür anzustrengen. Sie lag nur mit dem Bauch Richtung Heizung unter ihrem Deckenzelt, wo sie Ruhe hatte.

Der Rest des Abends verlief ganz anders als von mir einkalkuliert. Meine Gäste blieben doch länger als ich es gewohnt war. C. und BeWo lieferten sich eine -- mitunter -- hitzige Debatte in Bezug auf Religion und dessen Mißbrauch, über den Koran bis ... ja ... hmm ... Mein Gehirn schaltete sich irgendwann mittendrin ab und legte eine Pause ein. Ich griff nur noch regulierend ein, wenn der Ton -- mit Blick auf die Uhr -- zu laut wurde.
Dabei fragte ich mich, wie die von Musicals und 12 Ton Musik (nicht Ohren freundlich und einfach nur ...) auf Religion kamen. Vorher war dann noch das Thema Kunst, wo er dann meinte; -- zu einer Filmaufnahme von Joseph Beuys in einer Ausstellung (?) der auf dem Boden lag und tat, was auch immer er tat --; daß es in Tannenhof auch Leute gebe, die das machen. Was Tannenhof nun ist, wollte ich nicht fragen. Auf Grund des Vergleiches mit dem auf dem Boden herum rollenden Beuys, der neben sich Farbe verteilte und sich dann weiter herum rollte, konnte ich es mir so in etwa vorstellen.
Das Thema des Abends war ... Kochen, Kunst, Musik, Religion ... Film. Ich selber steuerte nur hin und wieder etwas bei wie die Hetzjagd der Christen, die ihren Glauben mißbrauchten um alle heiligen Stätten der "Heiden" zu zerstören, da drunter uralte Bäume (häufig waren es Eichen), "Hinkelsteine", Steinkreise etc.. Die Christen, ihren Glauben mißbrauchten und friedliche (!) Druiden und Priesterinnen der Göttin geradezu abschlachteten, weil sie anderen Glaubens waren. Es waren die Christen, die den Bocksbeinigen Pan zu einem Dämonen machten und sein Bildnis dafür einsetzten. Der christliche Glaube, hat im Laufe seiner Existenz sehr viele Blutbäder angerichtet oder sie stillschweigend geduldet und nichts getan (Exodus der Juden im Dritten Reich!), Abschlachtung Andersgläubiger, Hexenverfolgung, der "heilige" Krieg. Ich könnte noch eine Menge mehr aufzählen, doch damit würde ich weit von den Themen an dem Abend abkommen. Die Kirche mag sich von allen "Vergehen und Sünden" freisprechen -- ich nicht! Solange sie weiterhin meinen Pan für ihre Zwecke zu mißbrauchen, ist das Thema noch nicht passé. Doch egal welchen Glauben man angehört; sei es nun Islam, Judentum, Christen: Jede dieser Religionen hält sich für die einzig wahre, die keinen anderen Glauben neben sich duldet!
Dabei, könnte es auch eine sehr gute Co-Existenz geben, wenn man gewillt ist, das Dogma der Bibel, des Koran etc. hinter sich zu lassen. Damals, als das Christentum mit Gewalt und einem blutigen Pfad sich ausbreitete, waren die "Heiden" gewillt, eine Co-Existenz zu bilden, die Christen -- vornehmlich die katholische Kirche! -- nicht. Im Namen ihres Glaubens begangen sie viele, sehr viele Verbrechen und entschuldigten ihre Taten damit. Genau genommen zieht sich das durch fast(!) alle Religionen. Ausgenommen der Glaube und der Weg der Göttin, sowie der Buddhismus (Myanmar ausgenommen!), wurde nie mit dem Blut anderer getränkt, noch ist sie dogmatisch! Der Glaube ist friedlich und frei.

Zu dem Thema Filme steuerte ich dann "Barfuß durch Hiroshima 1 & 2", den Anime bei. Ich erinnerte mich erst sehr viel später, nachdem ich den Anime gesehen habe, daß es in der Comicausstellung etwas dazu zu lesen gab. Ebenfalls, das der Mangaka es selber erlebt hatte und dieses Erlebte gezeichnet hatte. Der Manga, als auch der Anime (die Animes) sollen als Mahnung dienen, daß sich so etwas niemals wiederholt ... [Solange es da eine hellhaarige Pappnase gibt, die einen auf Politiker macht, ist es nur eine Frage der Zeit. Zuzutrauen ist es dem Vollpfosten alle Male, da er ein unberechenbarer, wankelmütiger Despot ist, der so tut als ob, doch in Wirklichkeit keinen Plan hat und es nur allzu gerne Krachen lassen würde ... Wobei es dem dabei egal ist, ob er die restliche Zivilisation mit sich in den Abgrund reißt. Bei dem heißt es wirklich: Nach mir die Sintflut!]
Für mich, war der Anime ... vor allem der erste Teil; wo die verfluchte Bombe auf Hiroshima geworfen wurde; doch sehr ... Erst Hiroshima, dann Nagasaki. Was besonders in mein Herz schnitt, war der grausame Tod des Hundes. Das Zweibeiner dabei umkamen, berührte mich nicht. Aber, die Tiere. Wie es auch jetzt in und um Fukushima herum ist.
Die Zweibeiner haben ihre Fellnasen einfach zurück gelassen, weil es ihnen wichtiger war, ihre eigene Haut zu retten. Katzen die in den Häusern ihrer Zweibeiner ebenso ausharren, wie ... viele andere.
Bei mir stehen jeweils 2 (!) Taschen für den Notfall bereit: eine für meine kleine Schwester und meine eigene! Ich lasse ganz sicher nicht meine kleine Schwester zurück, die mich nun schon lange begleitet und denke nur an meinen Körper. Nein! Als ich sie in mein Leben, in meinen Haushalt geholt habe, habe ich mich damit einverstanden erklärt, für dieses Leben auch Verantwortung zu übernehmen! Diese Verantwortung endet auch bei einer Katastrophe nicht! Egal wie schnell ich die Wohnung und das Haus verlassen muß, es ist immer Zeit genug um an seine Fellnase, Gefiederte Nase zu denken und sie mit sich zu nehmen! Seine eigene Haut zu retten kommt für mich nicht in Frage! ... Bestes Beispiel: vor einigen Monaten gab es einen Bombenalarm, oder eher ein Stein, der sich als Bombe tarnte. An dem Tag hätte ich eigentlich ein Arzttermin gehabt. Da keiner wußte ob Bombe oder nicht, gab es einen Radius, der bei Positiver Meldung evakuiert werden mußte und einen Radius, wo man Fenster und Türen geschlossen halten und die Wohnung nicht verlassen durfte. In dem letzten befand ich mich. Zwei Häuser weiter nach oben nicht mehr. Dieses Haus befand sich noch gerade so in dem Radius. Das Problem, daß ich hatte: würde ich den Termin wahrnehmen und es wäre eine Fliegerbombe, hätte ich bis ca. Mitternacht in einer Turnhalle ausharren müssen und meine kleine Schwester wäre lange allein. Falls es "Bumm" gemacht hätte, wäre ich dann nicht bei ihr gewesen. Ich entschied mich dagegen und blieb in der Wohnung. So war ich auch im Fall des Unfalles an ihrer Seite. Ich wählte da ganz klar meine kleine Schwester! Tiere haben bei mir immer mehr Vorrang, als ein Homo Sapiens! Erst das Tier, dann irgendwann der Zweibeiner, oder auch nicht. -- Wie dem auch sei. Das war und ist nicht Thema des Abends gewesen.

Um Punkt 0 entschieden beide dann, sich zu verabschieden. Danach war ich mit aufräumen beschäftigt und durfte mir eine geschlagene halbe Stunde später von meine kleinen Schwester etwas anhören, die sich lautstark bei mir beschwerte.
Kaum sind die Gäste weg, "kloppt" die Schwache auf die Starke und erzählt erst einmal, was sie davon gehalten hat. Sie hat mich regelrecht "zusammen gestaucht". o_O"
Ist doch immer so ... die Starke leidet unter der vermeintlich Schwachen *seufz* .
Es war mal ein interessanter Abend und ganz anders, als ich es einkalkuliert hatte. Obwohl ... doch eigentlich hatte ich schon mit etwas in der Art gerechnet. Wäre BeWo alleine aufgetaucht, wäre um 22 Uhr der Abend schon zu Ende gewesen. So aber, ging der Abend zwei Stunden länger. Räuchern habe ich ausgelassen. Meinem Körper tat die LWS weh. Die Entzündung dort war -- trotz Schmerzmittel -- deutlich zu spüren, deswegen habe ich meinen Körper die letzten zwei Tage auch einfach (weiter) schlafen und sich erholen lassen. Trotzdem ist er noch immer sehr erschöpft. Ich lerne es einfach nicht ...

Aus meiner Sicht, war das ein wirklich gelungenes Samhain Mahl und damit ein gutes Jahresende.

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