Was schon geschrieben wurde:

Dienstag, 19. Februar 2013

Tödliche Ausbeutung

Ich habe mich die Tage ja schon über Amazon ausgelassen, das nun seinen umstrittenen Sicherheitsdienst gekündigt hat. Ich habe mir danach noch einige andere Berichte/Reportagen von Monitor, Panorama und Report Mainz angesehen.
Ich weiß schon, wieso ich C&A, KiK und all die anderen billigen Kleidungsdiscounter möglichst meide und lieber um die 40/50 Euro für meine Hose und gute Schuhe ausgebe.
Billig mag ein Vorteil sein, und vermeintlich das Portemonnaie schonen aber, wie sieht es tatsächlich – um diese Frage einer der Reportagen aufzugreifen – wann ist billig wirklich billig?
Ich gehe ganz ehrlich ungern in Läden wie C&A, KiK, H&M, wenn möglich mache ich einen mehr als großen Bogen um diese Geschäfte.
  1. 1. weil ich weiß wo die ihre Waren herstellen lassen.
  1. 2. weil ich weiß unter welchen Bedingungen die Klamotten hergestellt werden
und
  1. 3. weil ich kein Blut an meinen Händen kleben haben will, durch den Kauf eben dieser Produkte.
Ja, durch den Kauf so genannter Billigware hat jeder der meint ein T-Shirt für 2,99€ sei billig Blut und Tod an seinen Händen, trägt es an seinem Körper.
Da wäre zum einen die miese Täuschung in Indien Sumangali genannt. Sumangali steht eigentlich für „glückliche Braut“. Eigentlich. Das jedoch ist eine Täuschung der übelsten Art. Die „Agenten“, wie sie sich selber bezeichnen, ziehen bevorzugt durch Dörfer und suchen die Töchter von armen Leuten. Diesen erzählen sie, daß es den Frauen in der Firma gut gehen würde, sich die Firma gut um die Frauen kümmern würde und so weiter … So lange bis die Eltern zustimmen und die Töchter im Prinzip für eine gewisse Zeit an die Firma verkaufen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Die dürfen das Lager der Firma nicht verlassen. Sind so gut wie abgeschirmt, dürfen ihre Eltern nur einmal im Monat sehen und telefonieren sowie sehen immer im Beisein einer Wache. Kommt das einem irgendwie bekannt vor? Mir schon. Mich erinnert das nicht nur an Sklavenhaltung, sondern auch an ein Gefängnis. Viele Mädchen/Frauen, die dem Druck nicht standhalten gehen am Ende leer aus. Sie werden nämlich erst nach Ablauf der Jahre bezahlt. Schaffen sie es nicht, haben sie die Zeit die sie dort waren umsonst gearbeitet. Viele der Frauen haben bereits Selbstmord verübt bzw. einen versucht in dem sie Gift schluckten oder anderes.
Das ist nur ein Beispiel.
Was ich als reine Farce empfinde und sehe ist dieser so genannte Code of Conduct. Produzierende Firmen in China, Bangladesh und keine Ahnung wo noch verpflichten sich der Einhaltung. Dazu gehört ein guter Arbeitsplatz mit Feuerlöschern, OFFENEM Fluchtweg und so weiter. Diese Code of Conduct ist nichts weiter als ein Schein. So lange KiK, C&A, H&M etc. nicht selber nach dem Rechten sehen und irgendwelche Firmen beauftragen diese zu tun, die dann sicherlich nur mit dem Chef der entsprechenden Firmen sprechen, sich von dem berichten lassen was alles (nicht) da ist und dann mit dessen Aussage wieder gehen, ohne sich selber einmal umgesehen zu haben. Vermutlich wird man dann auch noch geschmiert, dafür, das man sich nicht so genau – am Besten gar nicht – umsieht. Dieser Code of Conduct ist eine zum Himmel schreiende Lüge und ist nichts weiter als eine Augenwischerei, die zur Beruhigung der zahlenden Kunden dienen soll. Die sollen ja schließlich nicht wissen, das sie Blut und ein Leben mit dem T-Shirt, der Jogginghose, der Jeans, den Socken, der Unterwäsche, dem Pullover etc. tragen. Wer würde denn dann noch bei denen kaufen? Und selbst, wenn ihr es wißt, was ändert sich? Nichts! Der Kunde bleibt weiter stiller Teilnehmer an dem Blutgeschäft und trägt weiter das Blut und den Tod vieler an seinem Körper herum und zur Schau.

Das was ich in der Reportage gesehen habe, die Firma nach dem Brand, da waren vergitterte Fenster. Wie hätte jemand durch diese vergitterten Fenster bitte fliehen können? Einen Fluchtweg und Feuerlöscher gab es schon mal gar nicht. Das war eine Todesfalle, eine von den entsprechenden Firmen in Kauf genommene Todesfalle! Und eine andere Firma wo genau das praktiziert wird, was KiK da seinen Kunden versucht weiß zu machen in dem man ihnen etwas vorgekault, deren Waren wollte man denen nicht abnehmen, weil sie 2% (!!!!) teurer sind, aber die Methoden human und fair.

Die Firma mit den vielen Toten, deren Blut an den Händen derer kleben die nicht mit ihren Ärschen selber jemanden schickten um nach der Brandschutzsicherung zu sehen ist nicht nur die Firma KiK, sondern auch C&A und all jene, die nicht bereit sind ein paar Cent mehr auszugeben. Die sind dafür verantwortlich, aber auch IHR, ihr die ihr davon wißt und trotzdem wegseht in dem ihr dieses unterstützt, weil ihr da weiter einkauft. Na ja, so lange es euch nicht betrifft ist es ja auch Scheiß egal, ob ihr Blut an eurer Kleidung habt ... und an euren Händen, weil ihr NICHTS getan habt.

Ich meide diese Blut–, und Todeshändler nicht nur aus dem Grund, sondern weil ich auch erhebliche Zweifel an der Qualität der Ware habe. Sobald ich lese, das da Made in China oder ähnliches steht lege ich die Ware wieder hin oder schicke sie zurück, denn mir gefällt die Art nicht, wie sie hergestellt wird. Auch habe ich mehr als einmal erlebt, das die Qualität aus China doch sehr zu wünschen übrig läßt. Genau genommen sind Produkte aus China bevorzugt für die Mülltonne hergestellt, und von einem gesundheitlichen Aspekt will ich mal gar nicht schreiben. Ich habe einen Wasserkocher hergestellt in China, bei dem ich über eine Woche brauchte bis der Gestank da raus war.
Dann habe ich hier eine Daydream Schlafmaske. Ich hatte sie mir wegen dem Kühlpack geholt, das da mit bei war und die Augen kühlen soll. An für sich nicht schlecht, einziger bitterer Beigeschmack der auf der Verpackung steht: entwickelt in Deutschland, hergestellt in China. Ja, dementsprechend langlebig ist sie dann auch. Ein Polster das unter den Augen für einen gewissen Abstand oder was auch immer sorgt, löste sich bereits schon nach 4 Wochen. Das Gummiband war noch nicht mal richtig angenäht, so daß ich selber Hand anlegen und das Band festnähen mußte und all solche Scherze. Made in China eben.
Ich frage mich, was das soll. Wo ist das viel gerühmte und gern gesehene Made in Germany hin? Wieso müssen diese ganzen verdammten Blut –, und Todeshändler ihren Scheiß in anderen Ländern produzieren, während es hier Millionen Arbeitslose gibt die dankbar wären, wenn diese Todeshändler sich mal in ihren eigenen Ländern ihrer Verantwortung bewußt werden würden, anstatt Steuerflucht zu begehen und mit dem Leben anderer zu spielen. Es heißt immer, es sei teuer das in Deutschland oder den eigenen Ländern zu produzieren...
Wie teuer darf billig sein?
Und dann noch als kleinen Seitenhieb aus der Anstalt: in Deutschland sind die CO² Werte gesunken, in China dafür gestiegen, weil die Produktionen und die Vergiftung des Bodens sich bekanntlich alle nach da verlagern. Es ändert nichts: Müll bleibt Müll. Wenn ich Qualität haben will, werde ich wohl in Zukunft noch genauer auf die Labels gucken und alles liegen lassen was aus China kommt. So eine Ausbeutung und Billigproduktion mit Mangel an Qualität, unterstütze ich nicht. Da könnte ich dann genauso gut in die Läden der Todeshändler gehen. …

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Kaoi Masteres

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