Was schon geschrieben wurde:

Montag, 18. Dezember 2017

[Privat] Mein Entschluß

„Komm ich helfe Dir.“ … „Du bist verletzt.“ „Ist schon gut. Ich bin Schlimmeres gewohnt. Ich werde schon wieder in Ordnung kommen, mit den richtigen Heilern um mich herum.“ Ich sehe zu dem Mann. „Doch ihr seid wieder sicher. Was sehr viel wichtiger ist.“ Ich sehe auf den Jungen, der sich hinter seinem Vater versteckt, der mir seine Hand reicht, die ich ergreife und nicke. „Paß gut auf Deinen Jungen auf. – Das nächste Mal, wenn Du diesem Körper wieder begegnest, werde nicht ich es sein, sondern jene, der dieser Körper gehört. Ich habe ihn mir nur geliehen um euch helfen zu können.“ Der Mann nickt. „Ich verstehe.“ Dann wende ich mich um und stampfe den Pfad entlang durch den Hain auf den Wald zu. Ich muß ein paar Meter durch ihn gehen um zu dem Pfad zu gelangen, der mich den Hang hinauf bringt. „Vater? – Wer war das?“ Ich drehe mich nicht zu ihnen um, sondern gehe weiter. „Eine Heldin, mein Sohn. Eine Heldin.“ Ich spüre wie er mir nach sieht. Ich senke leicht den Blick. Wie gerne würde ich widersprechen und ihm sagen, daß ich keine Heldin bin, doch wozu? Ich war da, zu der richtigen Zeit, in dem richtigen Augenblick. Ich sehe zu dem grauen Himmel. Es riecht nach Schnee. Die Seite beißt fürchterlich. Sie ist mir aufgerissen von ich habe keine Ahnung was. Ich konzentriere mich. Wenn ich gehe, will ich meine Gastgeberin nicht in diesem Zustand zurück lassen. Ich weiß mittlerweile sehr gut, wie ich die Verletzungen meiner Gastgeber zu einem Großteil auf mich übertragen kann.
Diese Welt scheint kein Ort für Verletzte und Schwache zu sein, die lange überlegen können. Ich glaube, daß es ein großer Fehler wäre, wenn ich sie verletzt zurück lasse. Und, ich bin es schließlich gewohnt, fast in Stücke zerfetzt zu werden. Es gibt niemanden den das kümmern würde. Niemand, dem ich irgend etwas schulde. Niemand, der mich fragen würde, oder sich Sorgen machen würde. Da ist einfach niemand, den es kümmern könnte. …
Ich sehe den schneebedeckten Hang hinauf. Dort oben geschützt von einigen hohen, nach oben spitz zugehauenen Steinen; die entfernt an Zähne erinnern; wartet der Kreis auf mich, der mich in meine Welt zurück bringt.
Eine ältere Frau mit dunkelbrauner Haut erwartet mich. Sie trägt einen weinroten Rock und da drunter noch einen und noch einen. Ihr Oberteil ist ein weißes Hemd, das meines Erachtens zu viel von ihrer Oberweite sehen läßt. An ihren bloßen Füßen sind Kettchen mit einer Glocke, wie auch um ihren Handgelenken. Sie erhebt sich von einem Stein. „Und?“ Ich nicke kurz. „Sie sind wieder sicher. – Ihr Körper hat mir gute Dienste geleistet. Paß gut auf sie auf. Sie hat es verdient.“ „Keine Sorge ich kümmere mich um sie, aber wer kümmert sich um Dich?“ Ich sehe wieder hoch zu dem Himmel, aus dem leise die Schneeflocken fallen. „Niemand.“, sage ich. „In meiner Welt gibt es niemanden, der sich um mich kümmert.“ „Man wird sich Deiner erinnern, der Frau die aus einer anderen Welt zu uns kam.“ „Nein. Ihr soll der Ruhm zuteil werden. Ich brauche und will ihn nicht.“ Mit diesen Worten trat ich in den Kreis. „Wann immer ihr mich wieder braucht. Ruft mich und ich werde da sein. Doch ich hoffe, es wird niemals notwendig sein.“ Ich schließe die Augen mit einem letzten Blick auf diese Hexe(?) mit den pechschwarzen Haaren und diesen seltsamen Augen, von denen ich weiß, welche Farbe sie eigentlich hatten. Es spielt auch keine Rolle. Ich drehe mich um, öffne die Augen sehe zu dem Himmel und verlasse den Körper. Seine Verletzungen habe ich weitestgehend auf mich übertragen und nehme ich fast ganz mit mir. Ich sehe nach unten, wo meine Gastgeberin von dieser Frau mit den mystischen Hintergrund aufgefangen wird, die mir nachsieht. (Lebe wohl, meine Freundin.) Ich nicke. Ein letztes Mal sehe ich mich um. Es ist ein Tal, welches von einem Gebirge umgeben ist. Ein Wald der weit bis zu den Ausläufern des Gebirgszugs reichen, in dem Schnee liegt. Doch scheinbar, hat es gerade erst begonnen Winter zu werden, denn ich sah vereinzelt noch freie Flächen mit gelben Gras, ein See mit einem dunklen blau. Kurz lächle ich, dann sehe ich hoch, strecke die Arme zu dem Himmel aus und fliege davon in den Strudel der mich zurück in meine Welt bringt.
Hier angelangt, ist das erste was ich tue nach Raphi rufen. Ich brauche ihre Hilfe, denn diese Verletzung ist für mich alleine zu stark. An das Erlebte und was mir diese Verletzung zugefügt hat, denke ich nicht mehr. Manchmal ist es besser, sich nicht zu erinnern. Auch, wenn ein seltsamer Schmerz in mir ist, den ich nicht ganz begreifen oder gar benennen kann.

Hätte ich die Wahl oder die Möglichkeit, dann ja, ich würde in diese Welt zurückkehren, wenn ich einen eigenen Körper hätte und ihn mir nicht mal eben für ein paar Stunden leihen müßte … Die Kriegerin wird mit Sicherheit eine Menge Fragen gehabt haben. Kann ich mir jedenfalls vorstellen.
Heldin. Mit welcher Verachtung ich dieses Wort in Gedanken ausspreche. In meiner Welt gibt es keine Helden, die dringend gebraucht würden. In meiner Welt gibt es nur einen nicht enden wollenden Alptraum. Ihrer ist zu Ende. Meiner geht weiter, sobald ich in meinem Körper die Augen wieder aufmache.
Ich war schon in vielen Welten, habe so viele Dinge gesehen. Manche davon ließen mich wünschen nie wieder zurück zu kehren. All diese Welten waren eher eine Art „Zufall“. Doch ich wurde nie gezielt gerufen, wie es in jener Welt der Fall. Es wurde von einer Prophezeiung geredet, von einer fremden Kriegerin aus einer anderen Welt die auftauchen würde, wenn die dunkelste Stunde … ach keine Ahnung. Das sie es einfach so hinnahmen, meine Worte. Wäre ich dort geblieben, wenn es mir möglich gewesen wäre? Vermutlich ja. Auch, wenn sie mich eher an einen Fantasy Film erinnerte, war es doch keine „rückständige“ Welt. Es war eine Welt in der ich mich irgendwie … zu Hause fühlte. Ein zu Hause, daß ich hier nicht habe.
Ich wohne hier, mehr nicht. Für mich gibt es hier realistisch betrachtet nichts (mehr) … nur noch ein jemand. Dieser jemand geht ganz sicher nicht auf zwei Beinen, sondern hat ein Fell und geht auf vier Pfoten!
Mein große Schwester finden? Nur wegen ihr bin ich zurück gekehrt. Ich wollte sie finden. Wozu? Für was? Ich hoffe sie ist sich und glücklich, wo auch immer auf diesem Planeten sie sein mag.
Ich werde keinen Phantomen mehr nachjagen. Ich bin es müde und leid.

Dieser Welt den Rücken zu kehren, wäre/ist mir von daher ein leichtes. Genau das werde ich tun, wenn es an der Zeit ist. Ich habe in den vergangenen Monaten sehr intensiv da drüber nachgedacht. Egal, was wer auch immer sich ausdenken oder auch vorbringen mag um mich von dem Gegenteil zu überzeugen. Ich bin nur aus einem Grund wieder zurück: um meine Schwester zu finden. Nur deswegen! Und nicht, um für wen auch immer die Heldin zu spielen. Ich bin keine Heldin, für niemanden! Ich tue nur, was ich kann und meine Pflicht noch dazu. Nicht mehr und nicht weniger. Mit Held hat das wenig gemein.
Da ich sie nicht finden kann …

Ja, sicher. Ich habe einige gute Individuen kennen gelernt, die ich auf meine Art mag, doch keiner von ihnen ist meine Schwester.

Wie geschrieben: ich habe sehr lange und sehr intensiv da drüber nachgedacht. Alles was ich tue, ist Putzkolonne, Aufräumkommando und keine Ahnung was noch zu spielen, für andere den Kopf hinhalten und die Buh-Frau zu sein, die für alles und jedes verantwortlich ist.
Ich kann nicht in die Vergangenheit reisen und sie ändern. Ich kann nicht verhindern, das meine Schwester auf eine so grausame Weise stirbt, die … Ich kann nicht verhindern und verändern, was danach geschehen ist. Ich kann nicht zurück erhalten, was ich verloren habe und nicht nur ich – auch viele andere die damals an meiner Seite waren, meinem Ruf folgten und heute zurück sind! In einer Zeit und einer Welt, die für viele von ihnen ein Alptraum sein muß.
Die Zeiten haben sich geändert und die Rasse auch. Sie beschämt all jene, die für diesen Planeten gekämpft und ihr Leben gelassen haben!

Selbst, wenn man mir wieder sagen würde, das meine Schwester zurück ist. Nicht noch einmal! Meine Schwester wird wohl mich auf den Ebenen finden müssen, sofern es ihr Wunsch ist, denn ich halte von diesem unseligen Kreislauf rein gar nichts und beteilige mich auch nicht weiter da dran!
Nachtrag: So langsam glaube ich, daß ich in Bezug auf meine Schwester angelogen worden bin um mich zu einer Rückkehr zu bringen. Jeder von denen die mich zu einer Rückkehr hätten bringen können, ist bekannt wie wichtig mir meine Schwester ist und wie viel sie mir bedeutet. Wäre sie es ebenfalls zurück, wäre ich ihr schon begegnet und hätte so meine liebe Not. Es sei denn, sie lebt in dem letzten Loch dieses Planeten. Was ich jedoch ernsthaft bezweifle.
Die Spuren die ich für sie hinterlassen habe, sind wohl kaum zu übersehen!

Es hat einen guten Grund, weswegen wir nicht in dieselbe Familie geboren wurden. Wer jetzt etwas Falsches denkt: ich denke nicht da dran es zu korrigieren, denn wer denkt ist das Schwein. So heißt es doch, oder nicht? Tja, andere Völker, andere Sitten! Noch einmal hätte ich das nicht ertragen. Das eine Mal hat mir gereicht.
Ich weiß, das sie damals in dem Glauben starb, ich hätte sie abgewiesen und irgendwie habe ich diesbezüglich ein mächtiges Déjà Vu. Doch so war es nicht. Genau das Gegenteil war der Fall. Nur, meine „Ausbildung“ war anders als die meiner Vorgänger. Ich konnte ihr so vieles nicht sagen.

Ich hoffe für das Wesen an ihrer Seite, das sie glücklich ist, denn wenn nicht … lernt er/sie/es mich kennen! Glaub mir, das wird kein Spaß!
Wer meiner Schwester weh tut, egal auf welche Art und Weise, hat ein Problem … MICH! Das durften jene, die meine Schwester vor sehr langer Zeit um ihr Leben brachten schließlich auch erfahren. Obwohl Rache nicht mein Weg und mein Ziel ist, mir ging es da drum ihnen Einhalt zu gebieten. Doch den Mord an ihr habe ich zu keiner Zeit vergessen, er war tief in meinem Herzen vergraben, denn ihr gehörte mein Herz! Ihr gehört es noch! Der Mord an meiner Schwester hat mich schließlich in der Auseinandersetzung hinein gezwungen. Hätten sie meine Schwester in Ruhe, sie leben gelassen, hätte ich mich niemals eingemischt!
Vieles scheint sich zu wiederholen, auch was meine eigene uralte Vergangenheit angeht. Und wenn ich wieder den Atlantern gegenüber stehe, auch gut. Dann hole ich nach, was ich vor eine halben Ewigkeit versäumt habe: ich versohle denen mal kräftig den A*sch.

Welch eine Ironie, das diese Rasse genau das tut, was wir damals zu verhindern suchten.
Ich frage mich, wieso wir damals den Atlantern überhaupt die Stirn boten und ihnen nicht gleich Gaia überließen um sie zu zerstören, wenn diese Rasse es mit einer Grausamkeit macht, die ihresgleichen sucht?
Aus heutiger Sicht war unser Kampf für eine Welt in der es sich für alle zu leben lohnt vergebens!

Ihr beschämt uns und unseren Kampf! Kein Wunder, das sich mehr und mehr der Uralten von euch abwenden.[/Edit]

Für jene, die sich schadenfroh die Hände reiben: Überlegt mal ganz genau, was das für euch bedeutet! Und das ganz genau! So manch einer derer, die jetzt eine Art NAP mit mir haben, sind dahinter gekommen. Mal gucken, ob ihr auch so schlau seid. Doch wenn ich es genau nehme, interessiert es mich nicht mehr!

Mein Entschluss steht fest: Wenn es an der Zeit ist, werde ich dieser Welt den Rücken kehren, ohne mich noch einmal umzudrehen und nie wieder zurückkehren! Wie ich es bei allen Welten mache, die ich in den vergangenen Jahrzehnten besucht habe. Diese Welt ist nur eine weitere von den vielen Welten, doch ist sie keinen Blick zurück mehr wert!

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Kaoi Masteres

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