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Was schon geschrieben wurde:
Es war Montag 1998 und ist heute auf den Tag genau 11 Jahre her. Und seit dem hat sich viel sehr viel getan.
Der Montag vor 11 Jahren hat bei mir alles verändert. Ich erinnere mich, daß ich immer sterben wollte. Mein Wille zum Leben schwach war. Was auch auch kein Wunder war angesichts der Umstände, in denen ich mich befunden hatte. Ich jagte Schatten nach und befand mich selber in einer Art Dunkelheit, die mich zu allen Seiten umgab. Ich hatte weder Hoffnung noch den Glauben, daß es jemals besser werden würde. Ich wollte nur noch eines: sterben. Am 16. Februar 1998 hörte mein Herz während der Körper schlief, zu schlagen auf. Ich spürte wie meine Lunge langsam ihre Arbeit aufgab. Ich hörte eine Frauenstimme die immer wieder sagte: Atme Mädchen, atme. Spürte, wie jemand auf meinem Brustkorb herum drückte. Aber es tat sich nichts. Dann hörte ich eine andere Stimme, die der Frau sagte, daß es zu spät sei. Wer auch immer diese Frau war, ihr war viel daran gelegen, daß mein Körper und ich in ihm lebte. Als ich meinen Körper verlassen hatte, war niemand zu sehen.
Ich ging durch die Wand und sah, wie eine Bekannte wach wurde. Zu ihrem Wecker griff. Und spürte, das sie verwirrt und traurig war. Sie verstand nicht wieso.
Ich suchte noch ein paar Leute auf, bevor ich mich entschied zu gehen. Ich traf dort auf Gabriel, der sich immer wieder gefallen lassen mußte von mir gefragt zu werden wer er denn sei. Bis ich kapierte, das er in der Sprache des Geistes antwortete. Es war seltsam verwirrend. Er wirkte ob dessen ein wenig amüsiert. Er bedauerte mir nichts über mein Leben zeigen zu können und wir sprachen ein wenig miteinander. Er überließ mir die Entscheidung, mit ihm zu kommen oder zurück zu gehen.
Ich entschied mich für die Rückkehr. Er nickte zufrieden und sagte, das er von mir nichts anderes erwartet habe. Er gab mir noch ein Orakel mit auf dem, das ein Mann und eine Frau kommen würden, die mir weiter helfen würden... Er ermahnte mich auch mehrmals, NICHT die Bibel zu lesen. Er erklärte, das er wisse, das viele die zurück kehren würden, religiös werden würden und die Bibel lesen würden.
Ich nickte und kehrte zurück. Mein Körper bäumte sich auf als er tief Luft holte. Ich sah auf die Uhr und glaubte etwas zwischen 11:30 und 11:40 gesehen zu haben. Sicher war und bin ich mir da nicht mehr, mein Körper war zu erschöpft. Ich drehte ihn auf die Seite und schlief ein.
Als ich wach wurde hatte ich erst mal einige Verwirrungen zu überstehen und die Frage, habe ich das wirklich erlebt? Ist das wirklich geschehen? Ich stand auf und fragte die Bekannte und erklärte ihr genau was sie getan hatte und wie sie sich gefühlt hatte. Sie war erstaunt und bestätigte es. Langsam sickerte alles durch und ich begriff. Die Warnung Gabriels habe ich nicht vergessen. Ich spürte die Veränderung und die latente Erschütterung in mir, ob dieses Ereignisses.
Die Tage danach waren eine sehr interessante Art zu essen: Senf. Alles wurde mit Senf gegessen. Marmelade, Nougatcreme.. Egal was es war, Senf war immer mit dabei. Es wurde kreuz und quer gegessen. Aber wichtig war für mich nur: Senf. Senf pur. Senf da drauf, Senf da drauf, Senf, Senf, Senf. Meine Menophase hatte ich dann auch wieder, obwohl ich sie erst vor ein/zwei Wochen hatte. Muskelkater vom Treppensteigen, obwohl ich die Treppen fast täglich gegangen bin.
Es hatte sich an dem Tag wirklich viel sehr viel verändert.
Ich habe Gabriels Worte nicht die Bibel zu lesen nicht vergessen gehabt, und trotz des Drangs es zu tun, unterließ ich es. Stattdessen stürmte ich die Stadtbücherei und lieh mir alles, was mir zum Thema Todeserfahrung weiter half. Skurriler weise lief ein paar Tage später die Talkshow Fliege auf ARD, und hatte das Thema Todeserfahrung. Ich saß baff davor. Die ganzen Tage danach bin ich oft über Themen gestolpert die damit zu tun hatten. Ich saugte es auf und verarbeitete es. Viele Fragen, die ich hatte wurden beantwortet. Aber die Frage, wer diese Frau war, die da auf meinem Brustkorb herum gedrückt hatte, werde ich wohl nie beantwortet bekommen. Ich erkannte, daß ich mir all das nicht eingebildet oder geträumt hatte. Noch viel später erfuhr ich, das diese Art von seltsamen Essen vollkommen normal für Rückkehrer sei.
Langsam kam ich wieder in dieser Zeit zurecht und fand - mehr oder minder - im Laufe der Jahre meinen Platz.
Vieles war geschehen, vieles hat sich verändert. Doch vor allem habe ich mich seit dem verändert.
Es gab bis heute oft Tage wo ich mich fragte, wieso ich mich damals entschied, wieder hierher zurück zu kehren. Die Antwort: Ich weiß es nicht.
Pflicht, Verantwortung und ein paar andere Dinge denke ich, haben mich dazu bewogen so zu entscheiden.
Selbst wenn ich heute wieder vor Gabriel stünde, er mich erneut fragen vor die Wahl stellen würde, ich würde nicht anders entscheiden.
Oftmals gab es Momente, wo ich wollte das mein Herz wieder aufhört zu schlagen, aber dann etwas in mir stärker war. Und mein Herz wieder ganz normal weiter schlug.
Egal, was kommt, ich werde weiter machen. Weiter kämpfen, für das woran ich glaube. Werde das Licht, oder die Hoffnung sein. Werde sein, was andere brauchen.
Ich werde diesen Tag nie wirklich vergessen, denn er brachte mich mir selber zurück. Er öffnete mir eine Tür, mich wieder zu erinnern, an vergangene Tage, Tage in der Zeit vor den Menschen.
Die Zeit vor der Erfahrung nenne ich die Zeit in der ich nichts war. Ich hatte keinen Namen, keine Erinnerung. Jeder Tag war wie der andere. Immer die gleiche Frage, immer die gleiche Qual. Keine Erinnerung an den Vortag. Jeder Tag ein Neuanfang. Eine Zeit der Dunkelheit und Zweifel.
Einige Monate nach Gabriel kam Michael, und damit mein langsames aber stetiges Erwachen. Und ein Haufen mehr Ärger ;).
Ich frage mich oft, was wohl aus mir geworden wäre, wenn das nicht geschehen wäre? Ich will es gar nicht wissen. Vielleicht hätte ich mich früher oder später vor einem Zug oder so geworfen.
Es heißt, alles hat einen Sinn und alles kommt zu seiner Zeit, wenn es kommen soll. Ok, aber das gilt nur, wenn man nicht hellsichtig ist und seine eigene Zukunft ein wenig verändert, oder nicht? So vieles hätte geschehen sollen, und ist es nicht.
Dann denke ich neuerdings immer daran, was ich gesehen hatte, die Sache mit dem heiraten und so @@. Ich bin eigentlich nicht die Person, die hier groß Werbung für sich macht, eher neige ich dazu, allen Holden Weiblichkeiten von mir ab zu raten. Wer mich ehelichen will, hat ein Haufen Ärger am Hals xD. Aber ich denke in letzter Zeit dennoch oft daran, wie es ist eine Partnerin zu haben und das ich dann doch gerne eine hätte. Das Aufwachen alleine - Verzeihung - mit immer nur Fellnasen die sich um einen versammeln, weil es nach dem Aufwachen immer Leckerlis gibt, wird irgendwann auch langweilig ...
Leider hat Gabriel mir nichts weiter dazu gesagt, wie es mit einer Partnerschaft aussieht, aber ich gehe mal davon aus: Lady bleibt bis auf weiteres, auch in diesem Jahresrad, solo und darf sich der vielen gebrochenen Männerherzen erfreuen.
Es ist wirklich viel geschehen und noch einiges wird geschehen, aber egal was kommt: wenn ich immer wieder vor die Wahl gestellt würde, auch wenn die Menschen mir mit ihrem dämlichen Gebahren sowas von auf die Nerven gehen, ich würde immer und immer wieder zurück kehren, alleine um einigen anderen auf die Nerven zu gehen ^_-.
Ich mußte mir seit damals einiges wieder antrainieren, wie Wut und Aggressionen. Es war ehrlich geschrieben schöner ohne das, aber in dieser Zeit hat man keine andere Wahl als diese Eigenschaften zu haben um das Gute in sich zu beschützen.
Ich bin gespannt, was ich in weiteren 11 Jahren als Rückblick schreiben kann und ob ich dann tatsächlich immer noch Single bin... oder ob es eine Dame geschafft mich zu hmmm ... ehelichen? Ach was auch immer.
Heute jedenfalls ist mein Tag. Er gehört ganz alleine mir. Ist ja sonst keiner da, mit dem ich den Tag teilen könnte.
Mal sehen, Zeit mal wieder jemanden zu ärgern und mich bei noch jemand anderen zu bedanken.
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Now playing: Lunatica - Emocean (Feat. Oliver Hartmann)
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Kaoi Masteres