Krieg

Eigentlich hatte ich ganz andere Sorgen und Nöte, vor allem da ich mich seit einigen Tagen mit einer Ärztin auseinandersetzen muß, die mir sehr unbequem im Nacken sitzt. Ganz ehrlich? Ich wußte gar nicht, das mein Nacken so bequem ist Oo, aber das spielt jetzt keine Rolle, das muß hinten anstehen. Ich habe im Moment keine Zeit mehr mich darum zu kümmern.
Eigentlich wollte ich ja mein Amt, als Herrin der Ebenen niederlegen... Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Wie soll es auch anders sein? Ich bin es ja irgendwie schon gewohnt, und so hat mich das, was letzte Nacht geschah nicht überrascht, wohl aber das, was ich vorfand.Als ich auf die Ebenen trat, fand ich mich vor einer unendlich langen Reihe von Wächtern, Soldaten, Engeln, Dämonen und ich habe keine Ahnung was noch alles. Sie alle sahen grimmig in eine Richtung. Alle strahlten eine Entschlossenheit aus, die mich stutzig machte. Meine erste Frage war: "Was ist denn hier los?" Eine Antwort: "Wir werden angegriffen." Zweite Frage: "Von wem?" Eine Antwort: "Das wissen wir nicht." Und schon war ich wieder mitten drin. *seufz*
Ich trat in die Reihe der zum Kampfbereiten neben einen breitschultrigen Axtschwinger. Irgendwie erinnerte er dezent an Gimli, auch wenn er kein Zwerg war. "Womit willst du kämpfen?" "Mit den bloßen Händen wenn es sein muß." "Na gut." Ich hatte keine Ahnung was auf uns zu kam, oder WER uns angreifen sollte, aber ich wußte, daß ich diese ganzen Wesen nicht alleine lassen konnte und wollte. Das was hier geschah, geht uns alle an!
"Höllenfeuer. Da hat sich ja wer was Feines ausgedacht." Ich atmete tief durch. Alle warteten. Einige sahen zu mir. "Du mußt zu ihnen sprechen.", flüsterte mein Nebenmann. Ich seufzte. "Also gut. - Wir müssen es stoppen und aufhalten. - Egal wie. Setzt alles ein was ihr habt. - Haltet die Linie, weicht nicht zurück - laßt NICHTS durch. So lange ist es her, das wir Seite an Seite kämpften - es ist Zeit unseren Bund zu erneuern!" Ich sah die sehr lange Reihe entlang. "Im Kampf sind wir alle gleich. - Jeder ist für seinen Nachbarn zuständig! Verteidigt - haltet - bewahrt! - Es ist unsere Aufgabe zu beschützen & zu schützen. Also? Worauf warten wir dann noch? - Auf besseres Wetter?" Der "Dämon" rechts von mir grinste schief und spie aus. "Das werden wir hier wohl nicht bekommen Licht. Schließlich regnet es Münzen und Symbole." Ich nickte kurz. Alle sahen grimmig und entschlossen aus. "Dann sollten wir wohl mal für besseres Wetter sorgen." "Mein Schwert für dich Herrin." Ich sah nach links, dort stand Luzifer. "Das brauchst du selber." "Du kannst ohne Schwert in der Hand nicht kämpfen. - Bitte nimm es bis du dein eigenes wieder hast. - Ich beschütze was dir wichtig ist!" Er drückte mir sein Schwert in die Hand und sah mir fest in die Augen. Ich sah sein Leid und sein Schmerz. "Luzifer ..." "Stell dir sein Aussehen vor. - Du MUSST überleben." Er ging. Ich habe seine tiefe Liebe zu mir noch nie so deutlich gespürt wie in diesem Moment. Ich bedauere, daß ich seine Liebe nicht erwidern kann und darf.
"Wir kämpfen nicht für einen Glauben! Wir kämpfen nicht für Ruhm und Ehre, denn unseren Kampf bekommt keiner mit! Wir kämpfen nicht für uns! WIR kämpfen für diesen Planeten! WIR kämpfen zum Schutz und Wohl ALLER Wesen auf Gaia!"
Wir hatten keine Gegner aus "Fleisch und Blut" - unsere Gegner waren "Münzen" und Symbole die in Scharen in die Ebenen kamen. Ihre Ziele waren alle, die über "außergewöhnliche" Fähigkeiten und Kräfte verfügen. Sie soll(t)en vermutlich alle potentielle Gegner und Gefahrenquellen versiegeln und somit ausschalten.
Ich gab Anweisung, das die Heiler sich in einigem Abstand hinter uns ins Kauerstellung begaben. Ich unterstellte sie Raphael und Luzifers Kommando.
Einen Engel in meiner Nähe hat es voll erwischt. Ein Siegel (eine "Münze") hatte sich auf seiner Brust festgesetzt. Er fiel um wie ein Stein.
Ich gab während des Kampfes Anweisung, alle Gefährdeten nach Avalon zu evakuieren. Keine Ahnung, ob Avalon ein so großes Fassungsvermögen hat, mir auch in dem Moment egal gewesen. Da muß Avalon dann eben mal durch.
Viele wurden verletzt, auch ich. Mich erwischte etwas am rechten Oberarm. Gegen Morgen irgendwann brach dieser Angriff ab. 17 Versiegelte nahm Luzifer in seine Obhut um mehr über die Siegel und ihre Herkunft heraus zu finden. 198 Verletzte und knapp 70 Verluste.
Das ist die Bilanz einer Nacht.
Viele saßen erschöpft auf dem Boden. Die Verwundeten wurden zu erst versorgt. Die Heiler waren gut beschäftigt und gut bei der Sache. (Wir brauchen Unterstützung von der anderen Seite, wenn das so weiter geht.) "Gut gekämpft Licht." Ich lächelte gezwungen. Mein neuer Freund war neben mich getreten. Ich hatte mich ein wenig von den anderen entfernt um mir ein genaues Bild machen zu können. "Danke Freund - du auch." "Ich wollte nicht vor dir fallen. Habe 276 erwischt." "Ich habe nicht mitgezählt." Ich sah mich um. Ich wollte nicht mehr kämpfen und nie wieder einen Krieg führen. Ich hatte gehofft, das wir mehr Zeit hätten, aber diese Hoffnung war vergebens. "Licht?" "Das war erst der Anfang. - Raphael - wie viele Verletzte und Verluste haben wir? Wie viele Siegel sind durch gekommen?" "Das weiß ich im Moment nicht. - Wir zählen im Moment über ein Dutzend Verletzte - einschließlich dir." "Meine Wunden heilen schnell." Raphaels Blick ignorierte ich gekonnt. "Andere brauchen euch dringender." "Es sind mehrere versiegelt worden. - Luzifer hat sie in seine Obhut genommen. Er will mehr über diese Siegel und ihre Herkunft heraus finden." Ich sah gerade aus. "Wer hat sie geschickt und wieso? Woher kamen sie und wieso wurde jetzt ein - Großangriff gestartet?" Ich wandte mich in die Richtung aus der die Siegel gekommen waren. "Wer bist du und was bezweckst du?", flüsterte ich. Nach kurzer Überlegung wandte ich mich wieder zu denen um, die gekämpft hatten. "Hört mal alle her. - Ich danke euch allen für eure Leistung, eure Standhaftigkeit und euren Mut. - Ich bedauere unsere Verluste zu tiefst. - Ohne euch wären heute viele versiegelt und außer Kraft gesetzt worden. - Selbst eine Hohepriesterin der Göttin wäre nicht in der Lage ALLE Versiegelten rechtzeitig zu befreien (Wer auch immer die neue Hohepriesterin ist, sie hat jetzt gut zu tun. Ich wünschte, wir hätten es vermeiden können.). - Leute - Engel, Götter, Dämonen, Elementare und alle ihr anderen - das war erst der Anfang befürchte ich." Ich schloß kurz die Augen. Währenddessen machte sich jemand an der Wunde an meinem rechten Oberarm zu schaffen. "Seid wachsam und aufmerksam. - Schickt Leute los. Überprüft jedes Wesen, das befähigt ist und über besondere Kräfte verfügt auf diese Siegel und Symbole. Teilt sofort mit, wenn ihr welche gefunden habt. Geht zu zweit, dann kann der zweite sofort melden, der andere bleibt bei dem Versiegelten. - Findet so viele Informationen und sammelt so viele wie ihr könnt und möglich ist. - Seid wachsam, denn ab heute befinden wir uns im Krieg! - Wir haben keine Ahnung mit wem oder was wir es hier zu tun haben, aber - " Ich wandte mich um und sah so viele wie möglich fest und entschlossen an. "Dieser jemand will alle potentiellen Gegner ausschalten. - Und das läßt nur eine Schlußfolgerung zu - sein Ziel ist die Erde! - Wir sind die Erste Front. Vergeßt das nie! - Alles was an uns vorbeikommt greift ein Wesen auf der fleischlichen Ebene an. - Viele schlafen noch und können sich kaum oder gar nicht verteidigen. Deswegen - deswegen bitte ich jeden einzelnen von euch - beschützt jene, die sich selber nicht schützen können und noch nicht erwacht sind! - Jene sind auf euch und euren Schutz angewiesen." (So ein Scheiß. Das war das dazu. - Wie sollte es auch anders sein? - Fortuna - wieso haßt du mich nur so sehr?) "Licht?" "So viel dazu. - Ich wollte mein Amt als Herrin der Ebenen niederlegen, aus privaten und persönlichen Gründen. - Aber so wie es aussieht, wird die Herrin des Lichts jetzt dringender denn je gebraucht, da muß alles persönliche hinten anstehen." "Tut mir leid Licht." Der Axtschwinger wirkte ein wenig verdrossen oder zerknirscht. "Was soll's? Ich bin es ja schon gewohnt. - Was soll's? - Ich finde eh keinen der mich rettet und heilt. - Was bleibt mir da noch, außer kämpfen? - Sieh doch." Er folgte meinem Blick. "So viele die mir folgen. - Sie haben sogar ihre Streitigkeiten untereinander vergessen. - Heute hat es unter euch allen Frieden und Eintracht gegeben. Freunde und "Feinde" haben Seite an Seite gestanden und gekämpft. - Ich wünschte, so wäre es überall. - Nicht nur jetzt, sondern immer." "Vielleicht, Licht, wird es eines Tages real. - Ich wünsche es mir für dich. - Du hast so viel bewegt. So viele sehen zu dir auf. - Sie folgen dir, weil sie an dich und deinen Traum glauben. (Aber ich glaube nicht mehr an mich.) - Glaube mir Licht, da gibt es viele die dir helfen und dich unterstützen ohne das du es mitbekommst. Sie tun es, weil sie dich aus tiefster Seele lieben, achten und schätzen - Deine Bemühungen uns alle zu einen sind nicht vergebens. - Auch für dich gibt es Hoffnung und Wunder. Ich bin mir sicher, daß es auch für dich Heilung und Rettung gibt." Er fuhr mit einer Hand über die Schneide seiner Axt. "Wohin du auch gehst - ich folge dir und kämpfe an deiner Seite." "Wieso tust du und sagst du das?" "Weil ich dich mag und du das hören mußtest und weil du aufbauende Worte brauchtest." Er reichte mir seine Pranke und ich nahm sie.
Was auch immer das war und woher es kam, es war/ist nur der Anfang. Leider kann ich jetzt nicht mehr an mich, meine Sorgen, Nöte und Probleme denken.
Wir haben Krieg und wir wissen rein gar nichts über den Angreifer, außer das es vermutlich zwei Parteien gibt.
Wir haben bisher herausgefunden, das es sowohl unterstützende als auch schädliche Siegel sind. Scheinbar wurden die unterstützenden mit den schädlichen los geschickt, um nicht aufzufallen. Leider macht es uns das herausfiltern der unterstützenden Siegel nicht einfach, da sie die gleiche Herkunft und die gleiche Energie haben.
Es scheint so, als würde es sowas wie einen Querulanten bei den Angreifern geben.
Mein Schüler wurde - wie er mir schilderte - von einem Siegel mit einem Auge getroffen und seit dem scheint es so, als hätte sich seine Wahrnehmung um ein vielfaches verbessert.
Deswegen liegt halt die Vermutung nahe, das es zwei Arten von "Siegeln" gibt.

Wer glaubt, das das eine Geschichte oder ein Traum war, der irrt sich. Ich habe bereits Feedback von mehreren verschiedenen Stellen sowie eine Drohung/Warnung erhalten, das wir uns Kampflos ergeben sollten.

"Es wird beginnen, der Glockenschlag ist gefallen und der Kampf hat begonnen. Ihr solltet euch ergeben, eure Arbeit nieder legen wenn euch euer Leben lieb ist. Es wird kein Erbarmen geben. Wir werden einen nach dem anderen uns vorknöpfen und auslöschen...
und es wird kein Erbarmen geben. Einen Gegner wie uns habt ihr noch nie vor euch gehabt und ihr werdet auch nie wieder einen anderen vor euch haben. Denn unsere Methoden werden euch eure Seele kosten. Nimmt dies als eine Warnung, einen Rat an und seit froh wenn ihr den Wandel der Zeit als niedrige lebenden Rassen überleben werdet"

Wollen wir uns das gefallen lassen? Uns wirklich beugen? Nein, ich denke nicht.
Da ist irgendwer so selbstherrlich und behauptet allen Ernstes etwas Besseres zu sein? Sicher, die Zweibeiner sind auch nicht besser, auch wenn ich sie nicht sonderlich mag und ihren Untergang zum Wohle dieses Planeten wünsche - so nicht!
Wenn wir darauf eingehen wollen würden, hätten sich letzte Nacht nicht so viele dem entgegengestellt. Ich habe keinen von ihnen gerufen. Sie waren alle schon vor mir da. Ich habe noch so viel Entschlossenheit, Einigkeit und - Liebe gespürt. Es war beinahe zu viel.

Keiner von denen ist bereit kampflos aufzugeben. Alle werden kämpfen, so lange bis keiner mehr steht - und selbst dann werden sie nicht aufhören zu kämpfen.
Wir haben etwas was man nicht unterschätzen sollte: Entschlossenheit und den unbedingten Willen etwas zu beschützen!
Hätten diese Witzfiguren noch ein wenig gewartet, dann hätte sich das Problem Herrin des Lichts von alleine erledigt, aber nö - stattdessen haben sie mir meinen Kampfwillen wieder gegeben. Wenn auch nicht unbedingt meinen Lebenswillen, aber ich will kämpfen. Ich werde für jene kämpfen, die versiegelt wurden und für jene die Gefallen sind.
Unsere Antwort lautet (und ich denke, da schreibe ich für alle?): NEIN, WIR ERGEBEN UNS NICHT! Und selbst wenn keiner mehr stehen kann, wenn wir alle nur noch kriechen oder selbst das nicht mehr können, wir werden NIEMALS aufgeben. Wir alle haben etwas zu beschützen: GAIA!
Wir werden euch so dermaßen in den Arsch treten, daß IHR EUCH wünschtet niemals die Erde/Gaia ins Visier genommen zu haben!
Das ist UNSER Planet!
Auch wenn die Zweibeiner nicht gerade liebevoll mit Gaia umgehen, so werden wir sie doch beschützen! Denn dafür sind WIR da! DAS ist UNSERE AUFGABE! Und, wir werden sie erfüllen, selbst wenn wir dafür mit unserem Lebenm unsere Seele und unsere Existenz bezahlen!
WIR WERDEN KÄMPFEN!