Ich habe in der Nacht zum Sonntag etwas getan, was ich nie tun wollte. In der gleichen Nacht habe ich versucht mein Amt als Herrin der Ebenen nieder zu legen, was wie zu Erwarten war, auf breiten Protest und Ablehnung gestoßen ist. Die absolute Mehrheit war dagegen, daß ich mein Amt niederlege - trotz meiner Tat. Meine Abdankung wurde weder akzeptiert noch angenommen. Statt dessen sehen sie mich als beurlaubt an und bemühen sich, eine Vertretung zu finden, mit der ich einverstanden bin.
Ich hatte nicht erwartet, daß es einfach wird, aber ich hatte gehofft, das sie erkennen, wie gefährlich es ist, mich weiter an Pflichten und Aufgaben zu binden.
Ich sehe und spüre, was mit mir ist, weil ich mich selber beobachte. Und ich erkenne, wie gefährlich all diese Verpflichtungen und Aufgaben für mich derzeit sind.
Ich will das Amt niederlegen, weil meine persönliche negative Entwicklung mir bei dieser Aufgabe nicht zuträglich ist. Ich sehe mich weder in der Position noch in der Lage auf Grund dessen was geschehen ist, dieses Amt so zu bekleiden wie ich es vor allem tat. Ich will dieses Amt nicht nur aus Pflichtgefühl oder "weil ich es tun muß" weiter bekleiden, wenn will ich es tun, weil ich voll dahinterstehe. Doch so wie die Dinge im Moment stehen, ist es ein logischer und konsequenter Schritt, den ich tun muß um andere nicht durch mich mit ins Verderben zu reißen.
So lange ich zwischen Zerstörungswut und dem Licht in mir hin und her gerissen bin - bin ich eine Gefahr für jeden, der mir folgt.
Das sofort protestiert würde und meine Amtsniederlegung nicht akzeptiert würde, war mir klar. Dennoch ist es eine logische Konsequenz. Ich muß voll hinter dem stehen können was ich tue und es auch vertreten können - und das kann ich nicht mehr.
Mein Denken und Handeln ist nicht mehr frei von "Dunkelheit". Das was ich tue ist mir egal und gleichgültig.
Wie kann ich da noch die Herrin der Ebenen sei? Jene sein, die das Gesetz für jene ist, die anders sind? Wie kann ich da noch das Gesetz für Gäste und Befähigte sein? Sicher, ich habe dieses Amt viele Jahre bekleidet, aber ich denke - auch wenn sie anderer Meinung als ich sind - daß es jemanden gibt, der besser dazu geeignet ist, als ich es derzeit bin.
Ich will mich aus allen Pflichten und Verbindlichkeiten zurück ziehen und mich auf mich selber konzentrieren und besinnen. Wenn ich weiterhin an Aufgaben und Pflichten gebunden bin, wird es diese Zerissenheit, den Wahnsinn und das Ungleichgewicht weiter fördern - und das kann ich nicht verantworten.
Es gibt genug Leute/Idioten auf diesem Planeten die unfähig sind ein hohes Amt zu bekleiden - und es trotzdem tun. Das Ergebnis dessen sieht man ja zur Genüge.
Vor Jahren war ich noch nicht so eiskalt und abgestumpft. Heute sehe ich auf die Leiche eines Kindes und es ist mir egal. Und das ist der Moment wo ich innehalten und mich fragen soll/te, wie es nun weiter geht und ob ich so - wie bisher - weiter mache und etwas riskiere was für niemanden gut ist, oder ob ich mich zurück ziehe und mich selber erst mal wieder finde.
Ich habe in der Nacht zum Sonntag etwas getan, was nicht zu entschuldigen ist - egal ob ich im Recht bin/war oder nicht. Ich habe jemanden, der mich angegriffen hat mutwillig verletzt. Eigentlich war die Sache längst geklärt, er lag entwaffnet auf dem Boden und damit ist das Thema eigentlich immer erledigt zu mindestens bis die Cops kommen und den Müll einsammeln. Doch diesmal war es anders. Es lief nicht wie immer. Ich nahm sein Messer - ein schönes schweres Jagd-/Bowiemesser. Setzte mich auf ihn und ließ meinen erhobenen Arm mit der Klinge niedersausen. Eigentlich hatte ich vor ihn das Messer in die Kehle zu rammen, stattdessen lenkte ich meinen Arm noch rechtzeitig ab und rammte es ihm so tief in die linke Schulter, das er praktisch am Boden festgetackert war und drehte das Messer einmal. Danach richtete ich mich auf und ließ ihn schreiend liegen. Es war mir egal was mit ihm geschieht. Er würde es sich in Zukunft 2x überlegen ob er jemals wieder jemanden mit einem Messer angreift.
Ich empfinde weder Reue noch Bedauern, auch wenn ich meine Tat als falsch einstufe - ich habe es getan, und somit bin ich nicht mehr in der Lage und Position weiterhin mein Amt so auszuführen, wie ich es bisher tat.
Ich habe keine andere Wahl, wenn ich vermeiden will, das noch etwas viel Schlimmeres geschieht. Eine solche Entscheidung hat mit Verantwortung und einer realistischen Einschätzung seiner selbst zu tun.
Ich habe jemanden mutwillig und absichtlich verletzt, obwohl es nicht mehr nötig war.
Nach meinem Standard habe ich meine Macht mißbraucht.
Ich empfinde kein Bedauern, Reue oder Mitleid - ich habe ihn verletzt weil ich es konnte und weil es niemanden gab, der mich hätte aufhalten können. Ich habe ihn verletzt, weil das Maß voll war/ist. Es spielt eigentlich keine Rolle wieso und warum es geschah und wieso gerade er oder wieso ich es tat - das weiß ich eigentlich selber noch nicht mal - was aber eine Rolle spielt, ist, das es geschehen ist. Auch wenn er sich nicht mehr an mich erinnert, gibt es mir das Recht so etwas zu tun?
In all den Jahren, wo ich in dieser Art aktiv bin, habe ich nie jemanden mutwillig verletzt. Ich habe mich mit dem begnügt was ich hatte. Primäres Ziel war immer: entwaffnen und kampfunfähig machen ohne jemanden dabei wirklich zu verletzen. Stauchungen etc. blieben aber nun mal nicht aus. Ich habe immer Brüche und so weiter bei meinen Gegner vermieden, weil ich weiß, das sie mir nicht gewachsen gewesen wären...
Bevor noch Schlimmeres geschieht, wie meine Mentorin befürchtet, die mich nach meinem Versuch mein Amt nieder zu legen zu sich rief. Sie war nicht sonderlich erfreut und hielt mir einen ihrer berühmten Monologe...Der Haken ist nur, das sie Recht hat, mit dem was sie gesagt hat.
Auf Grund dessen, ist eine logische Konsequenz, daß ich mich von allen Pflichten und Aufgaben, die mir aufgedrückt wurden zurückziehe.
Ich werde jemanden finden müssen (oder mich finden lassen) der/die in der Lage ist, mir zu helfen.
Und das wird garantiert keine Ärztin der Kind-/Jugendpsychiatrie sein, wie ich es vergangene Nacht träumte. Dafür bin ist mein Körper schon ein wenig arg zu alt - auch wenn man mich gerne in diese Kategorie schiebt und mich für wesentlich Jünger hält als mein Körper ist. Aber immerhin ist sie die erste Person im Netz, die ich als Real einstufen kann, weil ich sie tatsächlich mit einer Suchmaschine gefunden habe - und dann auch noch in Aachen Oo". Da würde es sich anbieten mal nach Aachen zu fahren und mehr heraus zu finden... Nur im Moment ... lasse ich es mal besser.
Ich hätte nie gedacht, daß ich tatsächlich im Netz jemanden finde, dem ich begegne wenn mein Körper pennt. Bisher hatte ich da nicht sonderlich großen, eigentlich keinen Erfolg... Aber egal. Wenigstens eine Person die sich finden ließ. Wenigstens eine Person bei der sich feststellen läßt, ob sie im Hier und Jetzt vorhanden ist, oder nicht. Ein kleiner Lichtblick in der Finsternis wie es scheint, wenn auch ein wenig Verhalten.
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vor 56 Minuten
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Kaoi Masteres