Ich war auf dem Rückweg von der mT zu meiner Wohnung, da lieferte mir mein mp3 Player Mortal Gladiator und ich hatte alle Hände voll damit zu tun, das aufzuschreiben, was ich sah:
Sie reitet an der Spitze eines gewaltigen Heeres. Ihre silberne Rüstung gleißt in der Sonne. An den Schultern ihrer Rüstung ist ein strahlend blauer Umhang befestigt der ruhig auf ihrem Rücken und dem Hinterteil ihres monströsen Pferdes liegt. Welcher Rasse dieses Monster von einem Pferd angehört, weiß ich nicht. Es ist schwarz und kräftig. Ihr Gesicht ist ausdruckslos, eisern. Ihre Haltung stolz, würdevoll, erhaben. Sie strahlt etwas aus, das mir die Tränen in die Augen trieb.
Szenenwechsel:
Sie ist mitten in einer Schlacht, aber anstatt sich zurückzuhalten ist sie mitten im Getümmel. Irgendwie weiß ich, das sie nichts von anderen verlangt, was sie selber nicht bereit ist zu tun. Sie scheint ein Ziel zu haben, unbeirrbar zu sein.
Ihr Schwert fliegt nur so durch die Masse der herannahenden und sie umgebenden Feinde und Kämpfer, die alle sehr unwirklich wirken. Als wären sie Phantome oder etwas in der Art. Sie hält sich nie lange mit einem Gegner auf. An ihrer Klinge klebt kein Blut. Sie tötet ohne zu töten und ihr Schwert scheint zu leuchten. Sie scheint an mehreren Stellen zur gleichen Zeit zu sein, zu mindestens wirkt das so oder sie ist unglaublich schnell. Sie gleitet nur so durch die Menge. Ihre Klinge durchstößt einen Gegner und geht zu Boden.Sie kniet noch und scheint um das Leben zu trauern, sieht aber schon den nächsten herannahenden Gegner. Der in die Klinge rennt. Sie zieht das Schwert zurück. Ihr Gesicht ist nach wie vor ausdruckslos ohne jede Regung. Das sie das Schwert aus dem Gefallenen gezogen hat habe ich nicht gesehen oder nicht sehen können, ich weiß es nicht.
Nur wenige ihrer Feinde scheinen Farbe zu haben. Einige sind braungebrannt, andere ziemlich behaart. Vorwiegend aber sind da schwarze „Phantome“.
Sie schlägt einem Mann (?) das Heft ihres Schwertes wie beiläufig auf den Nacken, der zu Boden geht. Sie kümmert sich nicht darum, geht weiter. Ihr Blick ist immer fest nach vorne gerichtet, als würde sie dort etwas sehen. Sie bewegt sich stetig in nur eine Richtung und weicht nur selten davon ab. Immer nur dann, wenn sie pariert, ausweicht, abtaucht, ablenkt.
Wahnsinn. Das ist Wahnsinn! Ich sehe die Menge ihrer Gegner. Sie ist überwältigend. Es scheint kein Ende in Sicht zu sein. Der Horizont vor ihr scheint schwarz zu sein. Sie sieht nie zurück, nur nach vorne. Nur selten weicht er nach links oder rechts ab. Ich spüre ihre Überzeugung, ihre Entschlossenheit. Sie zögert nicht eine Sekunde. Sie scheint eine verdammt gute Schwertkämpferin zu sein. Sie weicht Angriffen mit einer Leichtigkeit aus oder taucht unter ihnen hinweg und stößt das Heft ihres Schwertes in den Magen ihres Gegners, der die Doppelaxt fallen läßt und zu Boden sinkt. Sie geht unbeirrbar weiter. Immer wieder wird sie aufgehalten. Sie weicht aus, lenkt ab, taucht weg, aber vermeidet es zu töten, außer diese schwarzen Phantome. Sie scheint zu unterscheiden. Ich nehme wahr oder höre: Verblendet.
Diese „Phantome“ haben nicht wirklich ein Gesicht. Dort wo Mund und Augen wären sind nur leichte Ausbuchtungen, die Augen und Mund andeuten. Sie sind schwer zu beschreiben, da ich etwas in der Art noch nie gesehen habe. Am besten man nehme ein Gesicht und entferne die Augen und den Mund und lasse nur eine leicht Ausbuchtung dessen zurück. Sie wirken irgendwie nicht echt, unnatürlich, künstlich und dumm. Als wären sie nicht fähig selbständig zu denken. Wie Puppen vielleicht, gefährliche Puppen.
Sie ist für mich auch nicht einzuordnen, übernatürlich irgendwie. Vielleicht könnte man sie mit einer Göttin gleichsetzen, von dem was sie ausstrahlt. Sie spornt die anderen an, reißt mit. Nur ihre Anwesenheit scheint wieder neuen Mut und neue Kraft zu geben nicht aufzugeben. Trotz dieser Schlacht, dieses Kampfes kümmert sie sich um die Erschöpften und richtet sie wieder auf. Sie ist nicht ohne Gefühl. Sie achtet auf andere. Sie zu beschreiben ist wirklich nicht leicht. Sie ist eine Kriegerin, aber scheinbar auch noch viel mehr als das. Nur was sie ist, das kann ich beim besten Willen nicht beschreiben oder erkennen, nur das sie auf eine gewisse Art aus dem Inneren heraus zu leuchten scheint, wie auch ihr Schwert, das oftmals nur ein Lichtstreifen hinterläßt.
Sie kämpft sich zu jemanden durch der von zwei anderen gedeckt und geschützt wird. Er oder sie scheint verletzt zu sein. Sie läßt sich auf ein Knie neben ihn oder sie nieder. Die Spitze ihres Schwertes berührt den Boden. Wer oder was das ist, ist für mich nicht erkennen, sie verdeckt die Sicht. Sie berührt dieses Wesen, diese Person am Arm und scheint so etwas wie Mitgefühl zu haben und etwas zu fragen. Wer auch immer sackt von ihr weg und fällt auf den Boden. Sie beugt sich über ihn. Legt eine Hand an dessen Hals. Ich höre(?): Es ist gleich vorbei Freund. Ich spüre Erleichterung von diesem Wesen/dieser Person und ich weiß, er/sie ist tot. Dann richtet sie sich langsam wieder auf. Ihre Haltung ist steif. Sie wirkt getroffen, traurig. Nur für einen kurzen Moment. Wieder ein Leben vergeudet. Sie sieht wieder nach vorne und ist noch entschlossener als sie es vorher war. Sie sieht dort hinten irgendwas, das wohl nur sie sehen kann. Zu trauern um das verlorene Leben nimmt sie sich keine Zeit. Sie muß dort hin und es beenden. Standbild. Mehr als das sehe ich nicht und dann fängt alles wieder von vorne an.
Ob das eine Vision ist oder eine Art … „Erinnerung“ vermag ich nicht zu schreiben, aber ich sollte wohl mal wieder meine Musikrichtung ändern, sonst passiert mir das noch öfter. Irgendwie hat das Epische so den Hang dazu. Entweder ich bin wieder im Schreibfluß und MUSS unbedingt eine Geschichte schreiben, die geschrieben werden will, oder ich kriege so etwas geliefert. Und die Geschichte oder das was geschrieben werden will, gibt nicht eher Ruhe, bis es geschrieben wurde u_u“. Man, was habe ich doch für ein „Glück“, was muß mich das Epische auch so ansprechen? *seufz* Egal, muß ich durch – irgendwie.
Wer diese Kriegerin ist, weiß ich nicht. Ich weiß aber, das sie mir sehr oft begegnet und sie auch Gegenstand vieler meiner Geschichten ist. Vielleicht, wird sich das Mysterium, das Rätsel um sie eines Tages für mich lüften und ich werde wissen und erfahren, wieso ich so viel über sie schreibe oder sehe. Bis dahin … bleibt sie mir eine gute Inspiration oder bietet mir eben eine gute Beschäftigung.