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Donnerstag, 25. Februar 2010

Durchbruch

Wie zu erwarten war, fanden wir jene die uns verraten hat auf der anderen Seite wieder. Sie hat den ganzen Tag über nur auf der anderen Seite gestanden und sah zu uns. Ihre Ausstrahlung war ... kalt und skrupellos. Ihr Blick und ihr Lächeln eisig. Sie trug eine schwarze Rüstung und ein schwarzes Schwert, das vor ihr stand. Beides schien das Licht zu verschlucken. Umgeben war sie von ca. 50 Wesen in ebensolcher Rüstung. Sie werden wohl von ihr Prätorianer genannt, ob das ihr Rang oder so ist, weiß ich hingegen nicht zu schreiben.
Als der Angriff kam, überzog Dunkelheit die Ebene. Die Mauer leuchtete golden auf. Wir konnten gerade noch unseren Nebenmann sehen. Wir warteten einfach nur ab. Bis Pallas Athena und unser anderer strategischer Kopf zu hören waren, das wir jene die nun unsere Feindin zu sein scheint auf keinen Fall angreifen sollen, das wir ihr aus dem Weg gehen sollen. Viele waren ob des neuen Befehls verstört, aber der Ton wies Bestimmtheit und Dringlichkeit auf, die nicht zu ignorieren war. Viele sahen einander nur Schulter zuckend an. Ich glaube es war ihnen ganz Recht, das sie NICHT gegen sie kämpfen mußten. Vielen war der Mut gesunken und die Moral doch ziemlich im Keller, als sie uns gestern verraten hat. Pallas Athena und unser anderer strategischer Kopf haben es aber geschafft, die Moral wieder zu heben. Die Einheit, die auf sie angesetzt war, hatte sich sehr weit hinter die Linien zurück gezogen. Sie verhielten sich still. Ich sah zu Pallas Athena und der anderen und nickte nach einem kurzen Blickwechsel.
Die Mauer wurde an mehreren Stellen durchbrochen. Da man sich nicht sicher war ob sie nicht irgendwo an der Spitze auftaucht zog man sich von der Mauer zurück. Einen Kampf mit ihr wollte keiner riskieren. Wir konnten kaum etwas sehen. Ich zog mich nach einem erneuten Blickwechsel und einem Nicken zurück. Meine Aufgabe war und ist klar. Ich Ziel, sah aber noch wie ein Kampf entbrannte, bei dem ich froh war nicht teilhaben zu müssen.
Ich weiß nicht wie viele Verwundete oder .... Verluste wir erlitten haben, aber ich vermute, das heute einige nicht mehr in ihren Körpern aufgewacht sind. Die Körper werden im Übrigen nicht okkupiert. Kein Erdgebundener Feinstofflicher wird sich einen Körper aneignen, der auf den Ebenen "gefallen" ist. Ich hoffe aber, das es keinen erwischt hat, der hier verkörpert ist - das wäre mehr als traurig.
Mein Herz weint um die, die wir heute verloren haben...

Als ich sie sah, sah ich wie alle die ein Schwert in der Hand hatten vor ihr zurück wichen. Sie mußte nicht einmal ihr Schwert ziehen. Ob sie es genoß, weiß ich nicht. Ich eilte zu ihrem eigentlichen Bestimmungsort und versperrte mit einigen guten Kriegern den Zugang.
Die Verteidigung dort war um ein dreifaches verstärkt worden, was sie aber nicht daran hinderte uns einzukesseln Oo. Sie verlange die Hohepriesterin zu sehen und forderte eine Kapitulation von ihr. Jene ließ sich nicht sehen und schickte stattdessen jemanden, der für sie sprach. Sie interpretierte es als feige. Ich als einen taktisch klugen Zug. Wäre die Hohepriesterin erschienen, hätte sie nichts davon abgehalten die Frau zu töten. Das war uns allen genauso klar, wie die Gefahr die von ihr ausgeht. Der Befehl sie NICHT anzugreifen irritierte auch hier sehr viele, aber als sie auf sie zu kam wichen sie mit erhobenen Schwert vor ihr zurück.
Sie ließ etwas vor uns fallen, da wir ihr den Zugang blockierten. Sie warf es uns voller Verachtung vor die Füße. Ich erkannte in diesem Etwas die Frau wieder die gestern versucht hatte die verschiedenen Wesen gegen sie aufzubringen. "Sie ist Opfer ihres eigenen Giftes geworden. Sie hätte mich nicht angreifen sollen.", hatte sie kalt gesagt. Sie bot uns an, sich ihr anzuschließen, dann würden wir verschont werden. Die Antwort war einstimmig: Niemals würde sich einer von uns jemanden anschließen, der Tod und Zerstörung bringen wollte. Sie ging wieder langsam durch die Linie der Verteidiger und sagte, das wir es uns noch überlegen könnten. Sie würde dort stehen und warten. Wer wolle, könne sich neben oder hinter sie stellen. "Wir dienen der Herrin des Lichts, aber nicht dir!", sagte einer mit starker Stimme. Ich hatte leicht gelächelt. Er sprach, was alle dachten. "Dann seht zu, wie eure Herrin stirbt. Eure Liebe ist nichts weiter als Heuchelei und einen Dreck wert." "Unsere Liebe ist unser Glaube, an das wofür wir kämpfen. Sicher jene die sich nun Menschen nennen machen es uns nicht immer leicht, aber so lange sie da sind, haben sie eine Chance verdient. - Und nichts rechtfertigt einen solchen Vernichtungszug - gar nichts!" Ich suchte in der Dunkelheit den Sprecher und beschloß ihn mir zu merken. Er hatte Mut und würde sicherlich noch irgendwann sehr nützlich sein. Sie stellte sich auf die andere Seite zu "ihrer" Armee aus Schwarzrüstungen. Hinter ihr sahen wir Helligkeit, doch dort wo sie war und standen herrschte Dunkelheit die sich über uns alle ausgebreitet hatte.
Sie stellte sich wie an dem Tag zuvor, vor sie hin und blieb dort stehen. Ihr Blick kalt und eisig in unsere Richtung. Unbeweglich. Ungerührt. Sie umgaben augenblicklich ihre Prätorianer die sich neben und hinter sie stellten, aber nicht vor sie.
Ich hörte ein Sirren und sah wie ein Pfeil ihre Rüstung knapp oberhalb des Knies durchschlug. Sie verzog keine Miene. Das Bild war so grotesk.
Sie, umgeben von Dunkelheit in einer Aura von Licht, das auf der Ebene hinter ihr war. Ihre Prätorianer bewegten sich keinen Millimeter, einer zog so etwas wie einen Dolch und schlug den Schaft einfach ab. Die Pfeilspitze zog er mit einem Ruck heraus. Sie verzog keine einzige Miene, als wäre es ihr egal. (Keine Sorge, ich habe noch mehr Pfeile. Jetzt wo wir wissen, das deine Rüstung dich nicht vor Waffen schützt, werden wir das auch entsprechend gegen dich einsetzen.) Ich wandte meine Kopf in die Richtung aus der der Pfeil gekommen war, aber sehen konnte ich niemanden.
Ich kümmerte mich um die Frau und brachte sie zu den Toren, des Ortes den wir schützen und verteidigen müssen. Dort wurde sie mir abgenommen, da es mir nicht gestattet ist, den Ort zu betreten. Der Hohepriesterin überreichte ich, was ich vorgefunden habe, dann bezog ich wieder meinen Posten. Mein Herz voll Trauer. Auch wenn ich vor langer Zeit mit ihr gebrochen hatte, das Schicksal hatte sie nicht verdient. Ihr Haß hatte sie blind gemacht. Ihre Verbindung mit ihm ihre Seele mehr und mehr vergiftet. "Eure Liebe ist nichts weiter als Heuchelei. Sogar im Angesicht des Todes seid ihr noch nicht mal in der Lage einander zu vergeben und heuchelt einander etwas vor, das Zeit eures Lebens nie füreinander da war." hatte sie kalt gesagt, als sie meinen Blick auf diese Frau bemerkte als sie ihr das schwarze Schwert in den Leib stossen wollte. Sie wurde aber noch von ihrem "Begleiter" abgehalten, der mich warnend ansah. Irgendwie wirkte sein Verhalten, als wüßte er. "Liebe ist vergänglich und nie von Dauer. Wer das Gegenteil behauptet, der lügt und belügt sich selbst. Licht und Liebe? Welch seltene aber häufig gebrauchte Heuchelei!
Euer Licht, das viele von euch so gerne benutzen ist nichts weiter als gnadenlose Kälte und Härte. Es ist volle Verachtung und Grausamkeit. - Gerechtigkeit? Liebe? Wahrheit? Von wem? Der Seite des Lichts? Falsch! Dort finden sich die meisten Heuchler und Unterdrücker! Die Seite des Lichts ist grausamer als deren vermeidlicher Gegenpart!" Ich öffnete den Mund und wollte etwas sagen, aber leider hatte sie so ganz Unrecht nicht - und das war das Entsetzliche.
Jetzt steht sie vor den Toren eines Ortes, den wir unbedingt beschützen müssen und hat es geschafft uns alle einzukesseln. Es gibt nur einen Weg da raus: Nach vorne oder sich ihr anschließen, was wohl keiner wirklich in Erwägung zieht, denn dann würden sie nicht dort stehen, wo sie jetzt stehen. Ich sehe nur in grimmige entschlossene Gesichter. Die hier haben nicht so wie die auf den Ebenen reagiert. Ihnen war und ist es egal, wer sie ist - sie wollen nur ihre Pflicht erfüllen - und dabei ist es ihnen egal gegen wen. Gute Männer und Frauen die hier her geschickt worden sind.
Wir werden sehen, was die kommende Nacht bringt. Ich vermute mal, das sie eine Art Zermürbungstaktik anwenden wird. Ich jedoch warte auf meine Chance um die mir aufgetragene Aufgabe zu erfüllen... Doch ich muß abwarten und darf nichts übereilen. Ich werde nur eine Chance bekommen und auf die muß ich warten, ebenso wie die Einheit, die auf sie "angesetzt" wurde und im Hintergrund lauert.
Warten - einfach nur warten. Und hoffen, das sie kein Gemetzel anfängt. Wer weiß, vielleicht genießt sie diese Situation auch und akzeptiert die Veränderung die mit ihr geschehen ist?
Ich kann mir wirklich etwas Besseres vorstellen, als SIE zum Gegner zu haben...

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Kaoi Masteres

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