Was schon geschrieben wurde:

Dienstag, 2. März 2010

Aussetzer

Ich habe mal wieder einen Blackout. Der komplette gestrige Tag ist weg. Ich kann mich, auch nach größten Bemühungen nicht erinnern, was gestern gewesen ist.
Anhand des Zettels in meinem Kühlschrank (wieso ist ein Zettel in meinem Kühlschrank? O_O) war ich gestern einkaufen... Aber ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern. Ich bekomme keine Bilder von gestern. Als ich wach wurde, habe ich mich gefragt was gestern war. Ich wußte, das etwas fehlt. Das "Gefühl" kenne ich bereits. Da wo gestern sein müßte, ist ein Loch, da ist nichts mehr.
Ich bin es ja schon gewohnt, daß ich aufwache und weiß, das etwas fehlt, aber nicht weiß was fehlt. Wie auch? Ich spüre einfach das etwas fehlt.
Mich nervt das irgendwie, aber ich habe mich daran gewöhnt, was kann ich auch anderes machen? Mich darüber aufregen? Wozu? Das bringt mir das, was weg ist auch nicht wieder.
Ich frage mich nur, wieso das so ist. Ist gestern irgendwas geschehen an dich ich mich besser nicht erinnern sollte? Ich weiß es nicht und im Moment ist es mir auch egal.
Ich war heute bei meinem neuen Pychiater und habe ihm den gewünschten Jahresverlauf des letzten Jahres übergeben und ihn von meiner Aggression berichtet, die ich teilweise nicht mehr im Griff habe - sie hat mich dezent im Griff.
Er schlug eine medikamentöse Begleitung vor - die ich akzeptierte, da ich in mir selber schon eine Gefahr sehe, vor allem, wenn ich die Kontrolle verliere.
Für mich ist das dagegen ankämpfen mehr als anstrengend und Kräftezehrend, weil ich meine ganze Konzentration dafür brauche, nicht durchzudrehen oder Dinge durch die Gegend zu schleudern.
Er will das Medi nur unterstützend einsetzen und nicht um es zu unterdrücken oder meinen Körper unter dem Medi zu plätten. Ich bin eigentlich absolut gegen Medis, und wenn ich welche ohne weiteres akzeptiere, dann ist es schon ... wie nennt man das? Dann habe ich einen Punkt erreicht, wo ich weiß, daß es nicht mehr anders geht und man es einfach mal versuchen sollte, so lange es weder Körper noch Herz arg in Mitleidenschaft zieht.
Wer weiß, vielleicht hilft es ja wirklich und schafft ein "Gleichgewicht"? Ich bin jedenfalls über den Punkt hinaus, wo ich schreibe, ich packe das alleine.
Ich weiß, daß ich das auf Dauer nicht mehr packe. Es ist zu viel für mich - und diese Aggressionen sind nicht ohne. Hier sind schon einige Tassen fliegen gegangen und heute beinahe eine Schale mit Essen - und da sehe ich schon Handlungsbedarf. Das ist nichts was ich ignorieren sollte.
Dummerweise habe ich vergessen zu erwähnen, das mir ein ganzer Tag fehlt - er wie ausgelöscht ist... Auch wenn ich es schon gewohnt bin, denke ich nicht, daß es auf Dauer so weiter gehen kann. Irgendwie sollte ich langsam auch dagegen etwas unternehmen, denn auch das kann auf Dauer sehr belasten.
Man verliert nicht nur, was einem Wichtig und von Bedeutung ist, man verliert einen Teil von sich selber. Vor allem wenn ich bedenke, das mir so schon viel genommen wurde. Ich habe Kontakte zu Leuten, mit denen ich nicht mehr das Geringste anfangen kann oder weiß wer sie sind ..., obwohl ich weiß, daß es mal anders war, aber was nützt es? Mir fehlt der Bezug und die Erinnerung an/zu diesen Leuten.
Manchmal ist es ziemlich belastend, weil ich nicht weiß, wie ich selber damit umgehen oder denen das erklären soll... Wieso ist das nur so? Ich verstehe es nicht.
Ich bin ich selber und niemand anderes, und mir fehlen meine Erinnerungen... Ich habe doch sowieso schon so wenig Erinnerungen, wieso verliere ich dann immer wieder welche? Mein Hirn scheint ein Sadist zu sein, wie es im Buche steht.
Es belastet, macht mich traurig und wütend, weil ich weiß, daß ich NICHT das Geringste dagegen tun kann - und immer wieder die Sorge, eines Morgend aufzuwachen und wieder bei Null anzufangen - wie neu zu beginnen und mir wieder alles hart zu erarbeiten... Und dann oft der Druck in meinem Kopf ... Ich habe langsam kein Bock mehr. Weder zu kämpfen um das bischen was ich noch habe zu behalten noch sonst irgendwas ... Ich bin nicht Don Quixchotte - ich will und werde nicht gegen Windmühlen kämpfen. Wenn ich wieder alles verliere ... gut, dann soll es eben so sein, dann ... Alles ist besser als das! Das ist Folter pur, weil man nie weiß, wie der nächste Tag wird. An den voran gegangenen Tag kann man sich eh kaum noch erinnern... wozu noch? Sorgen sind irrelevant, wenn man eh vergessen hat, aber wayne?
Interessiert eh keinen wirklich .. man nimmt es als gegeben hin. Ändern kann man es doch eh nicht, oder man hofft, daß ich mich wieder erinnere >_<. Na ganz klasse -.-*
Toll, fragt mich mal einer? Nö. Ich muß damit leben, egal ob es erträglich ist oder nicht. Egal, ob mir ein ganzer Tag fehlt oder nicht ...

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Kaoi Masteres

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