Was schon geschrieben wurde:

Freitag, 4. Dezember 2009

MRT Teil 2

und es gab eine Zugabe der unschönen Art.
Ich habe es - oh Wunder - echt geschafft nach gerade mal 5 Stunden aus dem Bett zu springen, nach dem mein Körper und auch ich realisierten und kapierten das die Musik die da so brav im Hintergrund vor sich hindudelte dazu gedacht war uns aus dem Bett zu treiben. Anfangs ging es recht gut. Ich habe mir die Zeit vertrieben und mich innerlich schon mal auf das MRT und die verdammte Kanüle vorbereitet.
Leider kam ich dann doch etwas zu spät, da ich erst noch zur Bank geeilt bin und von dort ziemlich schnell zur Radprax. Natürlich war ich 6-8 Minuten zu spät, aber wie beim letzten Mal mußte ich diesmal auch warten. Die von letzter Woche waren wieder da.

Es gab eine "Diskussion" in Sachen Kontrastmittel oder ne nicht.
Ich habe mich entschieden, das voll durch zu ziehen und vor allem mir selber etwas zu beweisen.
Ich wußte gestern schon wie es ablaufen würde. Irgendwie ... nervt das! Meine Hellsicht scheint irgendwie stetig zu wachsen und stärker zu werden. Ich weiß nicht, ob ich mich wirklich darüber freuen sollte oder kann oder nicht.
Eigentlich war ich gefaßt und recht gut drauf, aber als es in die Röhre ging und dieses Teil in meinen Arm gejagt wurde, konnte ich ein knurren "leider" nicht unterdrücken. Und es blieb noch nicht mal bei einem knurren. Mir gefiel die Nadel in der Vene mal so überhaupt nicht. Die Dame (habe ihren Namen) Z. entschuldigte sich und meinte - wie letzte Woche - sie würden sich beeilen. Es geht so schnell wie es geht. Wenn man ein sauberes Ergebnis haben will, sollte man schon Zeit haben. Ich bekam irgendwas wie ein Gitter (?) über den Kopf gestülpt und wurde mit der Klingel in die Röhre geschoben. Die Klingel legte ich irgendwann zur Seite, da ich die rechte Hand zur Faust geballt hatte und die Klingel mich behinderte.
Ich sollte die Augen schließen und an etwas Schönes denken... Etwas Schönes... Das was dann kam, wußte ich gestern auch. Ich wußte es gestern schon, obwohl ich mich erst daran erinnerte als ich mich wieder ankleidete, das das geschieht.
Ich konnte nichts daran ändern, auch wenn ich es versucht hätte, es ging nicht. Das Schicksal läßt sich auf Dauer eben nicht betrügen. Ich dachte an Mik, an Tei und Tarzan und an die Frau meines Lebens, die Liebe meines Lebens. Ich dachte daran, das ich alles verloren habe. Ich machte mir Vorwürfe und fragte mich wieder und wieder, was ich getan habe. Was habe ich getan? Wieso nur, wieso nur habe ich mich derart beeinflussen lassen? Wieso habe ich es nicht mal ansatzweise versucht? Wieso habe ich mich einschüchtern lassen? Wieso habe ich nicht versucht um sie zu kämpfen? Was habe ich getan? Was habe ich nur getan? Ich habe alles verloren. Göttin, was bin ich für ein Idiot. Was bin ich doch für ein riesiger Idiot. Ich habe es nicht gewollt, doch jetzt ist es zu spät. Ich kann es nicht mehr ändern, und selbst wenn ich die Möglichkeit hätte, ich würde es wieder so machen, wie ich es gemacht habe. Meine Brüder, meine Frau (?!) - alles habe ich verloren. Was bin ich doch für eine erbärmliche Figur. Ich habe so viele Kämpfe gewonnen, so viele Kämpfe ausgefochten und nie verloren, aber die, die mir wichtig waren um die habe ich nicht kämpfen können. Ich konnte nicht verhindern, das mir die Tränen kamen und ich stumm vor mich hin weinte. Sollten sie doch glauben, das es etwas mit dem MRT und der Kanüle zu tun hat. Ich war nicht gewillt es auf zu klären. Sollten sie es auf das MRT schieben und die Kanüle oder was auch immer schieben. Es war mir egal. Als ich aus der Röhre kam, wurde mir das Gitter vom Kopf genommen und Z. meinte ich solle nicht so böse gucken. (Tue ich das?) Ich wischte ich mir erst mal die Tränen aus dem Gesicht und vermied brav irgendwem ins Gesicht zu sehen. Eigentlich sollte niemand meine Tränen sehen, aber es ließ sich auf Grund der Situation und des Umstandes nicht vermeiden. So viel zu dem Thema. Wie gerne hätte ich randaliert und irgendwas zerdeppert und sei es meine Hand weil ich irgendwo gegen schlug. So lag ich nur ohnmächtig vor Wut in der Röhre, verzweifelt bemüht mich nicht zu bewegen. Das mein Blick finster war, lag wohl daran, daß ich dadurch versuchte die wieder aufkommenden Tränen zu unterdrücken.
Was bin ich doch für eine traurige Gestalt. Oh ja, ich bin ja so stark >_<, aber ich war nicht stark genug um die zu kämpfen, die mir wichtig waren. Ich habe die Frau, der mein Herz gehört Kampflos gehen lassen, das Leben meiner Brüder konnte ich trotz meiner Kräfte nicht retten. Was bin ich doch für Heldin. (Achtung Zynismus!) Ich drückte nicht weiter auf den Druckverband in der Armbeuge, ob es noch weiter blutete oder nicht, war mir absolut egal. Z. protestierte als ich wieder in die Kabine ging. Ich winkte mit ihr zugewandtem Rücken ab. Es war mir egal. Ich habe den größten Fehler meines Lebens begangen und trage nun die Konsequenzen. In dem ich darunter leide und vlt. daran zu Grunde gehe. Und wenn dem so ist, bin ich selber schuld. Ich mußte ja stur bleiben und immer brav diszipliniert und kontrolliert sein. Ich konnte diese Kontrolle auch nicht schleifen lassen und einfach meinem Herzen nachgeben und folgen. Was bin ich für ein Riesentrottel. Ja ja, jammern kann ich gut. Ich bin einfach nur noch wütend. Wütend auf mich selber.
Lange alleine mit meinen zerstörerischen und düsteren Gedanken blieb ich nicht in dem Raum. Z. kam. Sie brachte mir die CD mit den Untersuchungsbildern. Das Ergebnis würde mein Neurologe am Montag erhalten, das heißt für mich am Dienstag mit beiden CDs der Bilder hin. Z. fragte mich, ob sie etwas für mich tun könnte, während ich meine Ketten wieder anlegte. Meine Kiefermuskulatur hatte gut zu tun. Ich war zwischen am Boden zerstört und ich will alles in die Luft jagen. Ich schrieb ihr: Erschießen Sie mich bitte, nicht meinen Körper. Ich ersparte mir, meine Mauer zu senken, damit ich ihre Gedanken nicht "hörte", das ging mich nichts an. Was sie sagen wollte, würde sie sagen, oder eben nicht. Ihre Gedanken gehören ihr!
Sie meinte ich sei eine freundliche und attraktive Frau, so sei ihre Meinung, als ich unwillig und mißbilligend zu der Äußerung schnaubte. (Toll. Und was bringt mir das? Ein Haufen Ärger, aber nicht das was ich haben will! Das bringt auch nicht die Frau, die ich liebe zu mir.)
Sie fragte mich ob ich keinen habe, der für mich da ist und mich unterstützt. So gesehen - nein.
Ich teilte ihr mit, das ich alleine bin und daß ich alles verloren habe, was mir wichtig war.
Sie wollte ein Versprechen von mir, das ich beim besten Willen nicht geben konnte. Sie meinte ich müsse für alle weiterkämpfen. (Was tue ich denn die ganze Zeit? Ich tue doch nichts anderes, als für euch alle zu kämpfen, damit ihr friedlich schlafen könnt.), dachte ich voller Ironie. Ich schrieb ihr aber, das auch ich irgendwann meine Grenzen erreicht habe und das ich seit Jahren, Jahrzehnten nichts anderes tue als zu kämpfen und daß ich einfach nur noch unendlich müde bin.
Sie wollte wieder, das ich ihr Verspreche nicht aufzugeben und weiter zu kämpfen. Darauf schrieb ich: Das kann ich nicht, denn es wäre nicht ehrlich. Ich bin der Wahrheit verpflichtet, nicht der Lüge. Und nur weil jemand um etwas bittet aus Sorge um meine Person, kann ich mich darauf einlassen.
Das sah sie dann ein.
Ich habe Tarz etwas versprochen, .... und wenn ich dann niemanden gefunden habe, der mir genauso wichtig ist wie es meine Brüder es waren, ich .... nicht lange überleben werde. Und diese Versprechen halte ich. Würde ich - Ihnen - das Versprechen geben, würde ich mich selbst und meinen Bruder entehren. Mein Wort ist Gesetz!
Aber es ist hart, denn der Wille zu Leben (zu kämpfen meinte ich eigentlich, aber pff) ist ein Krampf - mit dem Tod meiner Brüder wurde zu viel zerstört.
Sie wünschte mir Kraft und noch irgendwas (vergessen was das war). Darauf schrieb ich: Wünschen Sie mir lieber jene zu finden, für die sich mein Herz (ohne meine Zustimmung) entschieden hat. Das weswegen schrieb ich nicht. Ich deutete auf den Ring und meinte, das ich an zu viele Versprechen gebunden sei. Was sie dazu sagte, habe ich - erfolgreich - vergessen -.-". Sie wollte mir gerne ihre Teflonnummer geben, damit ich sie mal anrufen könnte, aber lol. Das war eine seeeeehr sinnvolle Idee, deswegen hatte sie es verworfen, da es ja nichts bringen würde.
Das der Druck, der auf mir lastet zu viel ist, hatte man deutlich gesehen und ich war doch schon froh, als ich etwas von diesem Druck los werden konnte. Was mich verblüffte und ein wenig arg unbeholfen machte, war das sie mich in den Arm nahm. Damit wußte ich nicht umzugehen. Es war und ist für mich ziemlich ungewohnt.
Ich, die (zu meist)kontrolliert und beherrscht ist - so lange jemand in der Nähe ist - habe mal gerade eben die Kontrolle verloren und kriege in der Radprax einen Zusammenbruch, herrlich - ehrlich >_< ... Sie meinte, nach einigen weiteren Wortwechseln, als ich mir die CD ansah um einzuschätzen, wie viel Platz die Untersuchungsbilder einnehmen, meinte sie das das die CD sei und sie drauf geachtet und extra nochmal kontrolliert habe das auch alles drauf ist, das ich ihr vertrauen könne. Mein Kommentar dazu: Wenn ich das nicht täte und wüßte - hätte ich - Sie abgeblockt.
Ich weiß nicht, aber ich .. hm, sie fiel mir letzte Woche schon auf. Und ein wenig enttäuscht war ich, das sie (vermeintlich) nicht da war, so wäre wenigstens ein vertrautes Gesicht anwesend gewesen. Als ich mich meiner Ketten und meiner Hose und Schuhe entledigen sollte, sah ich sie dann und war doch ein wenig erleichtert. Ein vertrautes Gesicht. Auf dem Hinweg zur Radprax war mein MP3 Player mal unglaublicher Weise für mich und lieferte mir Musik die mich schnell vorwärts brachte, aber auf dem Heimweg, war er mal wieder gegen mich. Ich frage mich so langsam, ob das Teil irgendwie spürt, wie es um mich steht und mir dementsprechende Musik liefert. Ja, ich weiß komischer Gedanke, aber manchmal schon berechtigt, wenn ich daran denke, wie oft er mir Musik bringt, die gut zu meiner "Stimmung" passen. Und das irgendwie perfekt darauf abgestimmt oô. Also ich unterstelle meinem MP3 Player mal eine gewisse Intelligenz. Und dann brachte er mir Silbermond ... "Durch die Nacht" ... super... Ich will bitte SOFORT erschossen werden! Jetzt und hier und auf der Stelle! Ein besseres Lied hätte er mir nicht liefern können. Es paßt so wunderbar wie Faust auf Auge ... Nein, ich hatte bis auf weiteres nichts mehr zu schreiben oder zu denken. Nur noch Futter und anderen Krams besorgen und dann nach Hause. Für's Erste bin ich bedient. Mir reicht es.
"Irgendwann finden Sie auch jemanden, der für Sie da ist, Ihnen zu hört und Ihnen hilft." -.- Dazu schreibe ich mal am Besten gar nichts mehr... Sonst ramme ich meinen Schädel doch noch mit voller Wucht gegen die Wand... (Die arme Wand). Die Tarot Karte "Der Narr" würde jetzt mit Sicherheit gut auf mich passen. Der Traum und mein "super tolles" Geständnis haben mir mal gerade eben das Genick gebrochen. Wozu sollen mir andere Fallen oder ein Bein stellen? Ich kann das doch viel besser -.-. Vergiß einfach was ich gesagt habe.
Wer weiß? Vielleicht hat sie es auch nicht zur Kenntniss genommen und ... oder sie hat es zur Kenntnis genommen aber das war es auch... Toll... Super, was mache ich Riesenrindvieh hier eigentlich? Ein Geständnis, das aus den Tiefen tiefen meiner Seele kamen und ich drehe durch... Ich glaube, wäre Z. nicht noch gekommen - ich wäre durch gedreht. Das Krankenhaus ist ja praktischerweise gleich um die Ecke gewesen, aber da wäre ich nur zwischen gelagert worden... Endstation geschlossene Abteilung bis ich mich wieder beruhigt habe... Ja, 'türlich. Nur geht das nicht mal gerade so.... Wäre ein langer Aufenthalt da geworden *swt*.
Das Lied paßt so verdammt gut... Es trifft es so ungemein auf den Punkt. Danke, ich bin bedient. *Messer verteil* Wer will, darf gerne... Vielleicht habe ich dann meine Ruhe -.-Schnauze gestrichen voll hab...





Kann mich wieder nicht ablenken
Alles dreht sich nur um dich
Ich liege hier und zähl die Tage
Wie viele noch komm ich weiß es nicht
Was hast du mit mir gemacht
Warum tust du mir das an
Was soll ich noch ändern
Ich komm nur wieder bei dir an

Ich will weg von hier
Doch es scheint egal wohin ich lauf
Das mit dir hört nich auf
Sag mir wann hört das auf

Und ich kämpf mich durch die Nacht
Hab keine Ahnung was du mit mir machst
Ich krieg dich nicht aus meinem Kopf
Und dabei will ich doch

Und ich kämpf mich durch die Nacht
Bin unter Tränen wieder aufgewacht
Ich krieg dich nich aus meinem Kopf
Und dabei muss ich doch

Alle meine Wünsche
Habe ich an dir verbraucht
Ich kann es selbst nich glauben
Denn nur ich hol mich da raus
Es fällt mir schwer es zu kapiern
Doch irgendwie wird es schon gehn
Alles würde sich verändern
Wenn ich dich nich mehr wiederseh

Ich will weg von hier
Doch ich weiß egal wohin ich lauf
Das mit dir hört nich auf
Sag mir wann hört das auf

Und ich kämpf mich durch die Nacht
Hab keine Ahnung was du mit mir machst
Ich krieg dich nich aus meinem Kopf
Und dabei will ich doch

Und ich kämpf mich durch die Nacht
Bin unter Tränen wieder aufgewacht
Ich krieg dich nich aus meinem Kopf
Und dabei muss ich doch


Ich kann nicht mehr!

Doch ich kämpf mich durch die Nacht
Hab keine Ahnung was du mit mir machst
Ich krieg dich nicht aus meinen Kopf
Und dabei will ich doch

Und ich kämpf mich durch die Nacht
bin unter Tränen wieder aufgewacht
Ich krieg dich nicht aus meinen Kopf
Und dabei muss ich doch

© by Silbermond

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Kaoi Masteres

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